Hydranten eingefroren: Haus brennt ab

2024_04

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Die Feuerwehr Bad Bentheim wurde über die Leitstelle Nordhorn zu einem Wohnhausbrand alarmiert. Vor Ort hatte sich das Feuer stark entwickelt und alles deutete auf eine Durchzündung hin. Schnell war das mitgeführte Löschwasser aufgebraucht. Doch die Hydrantendeckel waren alle zugefroren.

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(Foto: FF Bad Bentheim) Wohnhausbrand in der Straße Im Stegehoek in Bad Bentheim

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(Foto: FF Bad Bentheim) Wohnhausbrand in der Straße Im Stegehoek in Bad Bentheim

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(Foto: FF Bad Bentheim) Wohnhausbrand in der Straße Im Stegehoek in Bad Bentheim

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Die Ortsfeuerwehr Bad Bentheim wurde am vergangenen Samstag (11.2. 2017) über die Leitstelle in Nordhorn um 08:05 alarmiert. Im Stegehoek brannte ein Wohnhaus; zum Zeitpunkt der Alarmierung befanden sich noch Personen im Gebäude. Daher rückten in schneller Folge LF 20, ELW; HAB, TLF, LF8 RW und MTF aus.

Parallel fuhren auch der Rettungsdienst sowie der DRK Ortsverband die Einsatzstelle an. Vor Ort hatten alle Personen das Gebäude bereits verlassen und wurden zunächst durch den Rettungsdienst versorgt. Insgesamt waren zum Zeitpunkt des Brandausbruches acht Personen im Gebäude, von denen alle das Gebäude selbständig verlassen konnten, aber sechs eine medizinische Versorgung benötigten.

Obwohl die Kameraden und Kameradinnen schon wenige Minuten nach der Alarmierung vor Ort waren, hatte sich das Feuer bereits so stark entwickelt, dass massiver, dunkler und heißer Brandrauch aus dem gesamten Gebäude drückte und bereits an zwei Stellen die Flammen aus den Fenstern schlugen. Durch den Ostwind drückte der Rauch über die Straße in ein Wohngebiet.

Durchzündungsgefahr

Die Färbung und Dynamik des Rauches deutete auf eine bevorstehende Durchzündung hin. Daher wurde zunächst versucht mit einem B- und einem C-Rohr das Erdgeschoss soweit runter zu kühlen, dass eine Durchzündung verhindert werden kann. Dieser Versuch musste aber aufgrund des zu diesem Zeitpunkt bereits zu stark fortgeschrittenen Brandes und die brandfördernde Bauweise (Holzvertäfelungen, Deckenisolierungen aus Torf uns Stroh) erfolglos abgebrochen werden. Ein Innenangriff wurde nicht mehr eingeleitet, da sich keine Personen mehr im Gebäude befanden und durch den Brandfortschritt die Gefährdung für unsere Kräfte zu groß war. Parallel wurde dann die Orstfeuerwehr Gildehaus zur Verstärkung gerufen.

Eingefrorene Hydranten

Da zu diesem Zeitpunkt bereits das Wasser aus unseren Fahrzeugtanks leer war und sich die Hydrantendeckel zunächst durch den Frost nicht öffnen ließen, brach kurzzeitig die Wasserversorgung zusammen. Daher entschied sich die Einsatzleitung dazu, weitere Tanklöschfahrzeuge aus Schüttorf und Isterberg alarmieren zu lassen. Zum selben Zeitpunkt ging das gesamte Gebäude in den Vollbrand über.

Mit Hilfe unseres Auftaugerätes und der Unterstützung der Anwohner, konnten nach und nach Hydranten geöffnet werden. Das nun zur Verfügung stehende Löschwasser wurde zum Schutz der Nachbargebäude und am Brandhaus stehender Gerätschaften eingesetzt.

Massiver Außenangriff

Mit Eintreffen der Unterstützungskräfte der umliegenden Feuerwehren wurde dann ein massiver Außenangriff durchgeführt, mit dem die Flammen innerhalb weniger Minuten unter Kontrolle gebracht werden konnten.

Daraufhin wurde der Außenangriff abgebrochen und die Besatzung der HAB konnte mit Hilfe der Wärmebildkamera gezielt vom Korb aus, einzelne verbliebende Brandherde im Inneren des Gebäudes bekämpfen. Da die Flammen immer wieder aufloderten, wurde später Schwerschaum eingesetzt, um den Brandschutt abzudecken. Des Weiteren wurden durch die Energieversorger, die Gas, Wasser und Stromzufuhr zu dem Gebäude abgetrennt. Diese Maßnahmen zogen sich bis etwa 13:30 hin. Anschließend wurde die Einsatzstelle aufgeräumt und der Polizei übergeben.

Erneuter Einsatz

Gegen 18:00, als die letzten Kameraden noch mit der Wiederherstellung der vollen Einsatzbereitschaft im Feuerwehrhaus beschäftigt waren, führte der Ortsbrandmeister eine Nachkontrolle an der Einsatzstelle durch. Da an einigen Stellen die ersten Glutnester und kleinere Flammen schon wieder durch den Löschschaum kamen, fuhren die Wehr mit dem LF 20 erneut die Einsatzstelle an, und löschte gezielt nochmal nach.

Insgesamt waren an dem Einsatz über 100 Kräfte der Feuerwehren aus Bad Bentheim, Gildehaus, Schüttorf und Isterberg, sowie des DRK Rettungsdienstes und Ortsverbandes Bentheim / Gildehaus und der Polizei im Einsatz. Insgesamt wurden drei B- und sechs C – Rohre eingesetzt

Eine benachbarte Kühlhalle, eine landwirtschaftliche Zugmaschine, ein Pkw und die Garage des Gebäudes konnten vor weiterer Beschädigung geschützt werden. Trotz des gefrierenden Löschwassers wurde kein Helfer bei dem Einsatz verletzt.

Red. mit FF Bad Bentheim

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