Nürnberg: Einrücken endete anders als geplant

2024_05

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Zunächst rief ein Brandmelder-Alarm den Inspektionsdienst und die Kräfte der Feuerwachen 2 und 3 in Nürnberger Stadtteil St. Peter zu einem Routineeinsatz. Die Rückfahrt der Einheiten endete jedoch mit einem Folgeeinsatz und beschäftigte sie auch in den folgenden Nachtstunden noch länger.

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(Foto: T. Birkner) Spanndrähte der Straßenbeleuchtung sind an der Ostseite der Hausfassade befestigt, was das Aufstellen der Drehleiter erschwert.

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Spanndrähte der Straßenbeleuchtung sind an der Ostseite der Hausfassade befestigt, was das Aufstellen der Drehleiter erschwert. (Foto: T. Birkner)

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Beim Eintreffen der ersten Einheiten im Nürnberger Stadtteil St. Peter schlagen bereits Flammen aus einer Wohnung im 4. Obergeschoss (Foto: T. Birkner).

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Ein weiteres Problem stellt die Baustelle mit der Absperrung, mit einem Baukran und einer Stromkabelbrücke auf der Westseite dar (Foto: T. Birkner).

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Bereitstellungsraum Regensburger Straße: Zwei Löschzüge mit vier HLF 20, zwei DLK 23/12, KLAF, ein Gerätewagen Atemschutz, zwei ELW mit dem Inspektions- und Direktionsdienst und eine Vielzahl von RTW/KTW kommen bei dem Wohnungsbrand am Nachmittag zum Einsatz (Foto: T. Birkner).

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Nach dem Dachstuhlbrand gegen Mitternacht und einem weiteren Folgebrand am frühen Sonntagmorgen oberhalb der Brandwohnung sind die Trupps mit den Nachlösch- und Aufräumungsarbeiten beschäftigt (Foto: T. Birkner).

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Am Samstag (11.2. 2017) gegen 16:00 Uhr wird der Nürnberger Löschzug auf der Rückfahrt von einer Einsatzstelle in die unmittelbare Nachbarschaft gerufen: In nur 800 m Entfernung steht im 4. OG eines Mehrparteien-Wohnhauses in der Herbarthstraße eine Wohnung vollständig in Brand. Flammen schlagen bereits aus den Fenstern, Personen werden noch in der Brandwohnung vermutet. Umgehend wird das Alarmstichwort auf einen „zweiten Abmarsch“ erhöht.

Mehrere Personen machten sich bereits vor dem Haus bemerkbar und werden in der Zwischenzeit von Polizeibeamten aus dem Gefahrenbereich gebracht. Zahlreiche Trupps im Innenangriff und über zwei Drehleitern gehen wenig später gegen den ausgedehnten Zimmerbrand vor. Eine mehrspurige Hauptstraße muss während den Löschmaßnahmen für den Verkehr gesperrt werden.

Durch das sehr rasche Eintreffen des ersten Löschzuges vom vorhergehenden BMA-Einsatz kann das Feuer im 4. OG begrenzt und ein Übergreifen auf den Dachstuhl zunächst verhindert werden. Sehr schnell stellt sich heraus, dass alle Personen das Wohnhaus vor dem Eintreffen der Rettungskräfte verlassen konnten.

Kinder versuchten zu löschen

Zum Zeitpunkt des Brandausbruches waren zwei Kinder im Alter von 14 und 15 Jahren alleine Zuhause. Die Geschwister bemerkten plötzlich Rauch in einem Zimmer und unternahmen noch Löschversuche. Als diese nichts bewirkten, verließen sie fluchtartig die Wohnung und verständigen Mutter und Feuerwehr. Da es fast Zeitgleich in der Nürnberger Altstadt zu einem Zimmerbrand kommt, sind zeitweise alle fünf BF-Wachen im Einsatz.

Bereits eine Stunde nach Ausbruch des Feuers im Stadtteil St. Peter können die ersten Einheiten wieder einrücken. Allerdings sind die Brand- und die angrenzenden  Wohnungen  wegen des Rauchschadens und den hohen Temperaturen während des Feuers unbewohnbar.

Feuer bricht erneut aus

Das Mehrparteienhaus im Stadtteil St. Peter sollte die Nürnberger Feuerwehr  allerdings noch länger beschäftigen: Obwohl in den Nachtstunden eine Brandnachschau durchgeführt wurde, schlagen kurz vor Mitternacht aus dem Dachstuhl oberhalb der Brandwohnung meterhohe Flammen. Auf Grund des Brandes am Nachmittag sind zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei Bewohner im Haus und können dieses selbstständig verlassen. Rund eine Stunde wird mit einem Wenderohr über eine DLK 23/12 und im Innenangriff der Dachstuhlbrand bekämpft. Das Ausbreiten des Feuers auf den gesamten Dachstuhl des Wohnhauses kann verhindert werden. Wieder sind Einheiten mehrere Feuerwachen im Einsatz.

Am Sonntagvormittag (12.02.2017) flammte dann der Brand im Dachgeschoss erneut auf, sodass der Fehlboden zwischen vierten Obergeschoss und Dachboden in den folgenden Stunden abgetragen werden musste. Das Mehrparteien-Wohnhaus ist jetzt unbewohnbar, verletzt wurde glücklicherweise bei den Bränden niemand. Wie es zu dem Entstehungs- und zu den beiden Folgebränden kommen konnte, ermittelt nun die Kriminalpolizei.

Thomas Birkner

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