Nürnberg: Zwei parallele Brandeinsätze fordern drei Verletzte

2024_04

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Ein Wohnungsbrand im Stadtteil Thon und ein Kellerbrand in der Südstadt forderten nahezu alle Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr in der Frankenmetropole.

Einsatzstelle in der Wölckernstraße (Foto: Th. Birkner)

Kurz nach 21:30 Uhr wurde die Integrierte Leistelle Nürnberg von einem Passanten über ein offenes Feuer in einem Wohnhaus in der Thoner Straße alarmiert. Vor Ort entdeckten die Einheiten des alarmierten Löschzuges der FW 1 dichten Rauch aus einem Einfamilienwohnhaus.  In der Erkundungsphase wurde nach der Befragung der Nachbarn zuerst noch eine vierköpfige Familie in den Räumlichkeiten vermutet. Sofort durchsuchten drei Trupps mit Atemschutzgeräten alle drei Ebenen des Gebäudes. Ein weiteres Löschfahrzeug der FW 2 wurde zur Unterstützung des Löschzuges nachalarmiert. Glücklicherweise befanden sich aber keine Personen in dem Haus. Der Brandherd am Mobiliar unter einer Treppe konnte mit zwei Strahlrohren zudem schnell gelöscht werden. Aufgrund des dichten Rauches entstand jedoch in allen Räumlichkeiten ein hoher Schaden. Insgesamt waren neben mehreren Rettungsmitteln der Hilfsorganisationen ein ELW (I-Dienst), 3 HLF 20, eine DLK 23/12 und ein KLAF mit 26 Mann im Einsatz.

Kellerbrand

Während der Einsatz in der Nordstadt noch in der „heißen Phase“ lief, gingen in der ILS weitere Notrufe zu einem Kellerbrand mit starker Rauchentwicklung in der Wölckernstraße ein. Der alarmierte Löschzug setzte sich zunächst aus Kräften der FW 3 und FW 4 zusammen. Zuerst eintreffende Kräfte des Rettungsdienstes meldeten der ILS noch während der Anfahrt der Berufsfeuerwehr, dass es sich um einen ausgedehnten Kellerbrand in einem Wohn- und Geschäftshauses handelt und wegen der starken Rauchentwicklung Bewohner akut gefährdet sind. Daraufhin wurde die Alarmstufe erhöht und somit ein weiterer Löschzug der FW 4 und FW 5 zur Einsatzstelle beordert.

Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten mehrere Bewohner die Situation aber falsch eingeschätzt und bereits die „sichere Wohnung“ verlassen. Sie versuchten über das stark verrauchte Treppenhaus ins Freie zu gelangen. Mehrere Trupps unter Atemschutz der beiden Löschzüge mussten daher die Personen aus dem Treppenhaus retten. Eine Person konnte hierbei gerade noch vom Sprung aus einen Treppenhausfenster abgehalten werden. Auf der Straßenseite wurde über eine Drehleiter eine verängstigte Familie aus dem 4. Obergeschoss gerettet.

Drei Personen mit Rauchvergiftung

Insgesamt mussten drei Bewohner mit einer leichten Rauchvergiftung durch den Rettungsdienst vor Ort ambulant behandelt werden.  Der Brand im Keller konnte mit einem Strahlrohr schnell eingedämmt werden, zur weiteren Brandbekämpfung musste aber das ganze betroffene Kellerabteil in schwieriger Handarbeit unter Atemschutz ausgeräumt werden. Durch den Brand wurden die Gas- und Stromversorgung stark beschädigt, so dass das gesamte Gebäude vom Störungsdienst des Energieversorgers  spannungsfrei geschaltet und die Gaszufuhr abgeschiebert werden musste. Die unverletzten evakuierten Bewohner wurden übergangsweise in einem Stadtbus untergebracht und konnten hierbei von einer Betreuungseinheit des BRK versorgt und betreut werden. Das Wohngebäude ist nur bedingt bewohnbar. Der enorme Sachschaden beim Kellerbrand ist vorrangig auf eine zerstörte Hausinstallation und durch den Rauchschaden zurückzuführen. Bei beiden Brandeinsätzen ist die Brandursache noch unklar.

Im Einsatz

Bei dem Kellerbrand waren ein ELW (D-Dienst), 4 HLF 20, 2 DLK 23/12, 1 GW/AW, 1 KLAF mit 34 Beamten eingesetzt.  Während den beiden Einsätzen, bei denen nahezu alle Kräfte der fünf BF-Wachen gebunden waren, wurden die „verwaisten“ Feuerwachen von der Freiwilligen Feuerwehren Nürnberg-Gartenstadt, -Moorenbrunn, -Almoshof und -Laufamholz besetzt.

Th. Birkner

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