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Adele bezieht letzten Liegeplatz

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Nach 29 Einsatzjahren: Letzter Liegeplatz „hoch und trocken“ am Ostseestrand. Tochterboot ADELE wird Ausstellungsstück vor dem Informationszentrum der Seenotretter in Rostock-Warnemünde

Letzter Liegeplatz „hoch und trocken“ am Ostseestrand (Foto: DGzRS)

Nach fast 29 Jahren im harten Einsatz auf See hat das Tochterboot ADELE des außer Dienst gestellten Seenotrettungskreuzers VORMANN STEFFENS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) seinen letzten Liegeplatz an Land in steinernen Wellen gefunden. Stimmungsvoll beleuchtet, wurde es am Freitagabend, 7. September 2018, als Ausstellungsstück vor dem Informationszentrum der Seenotretter in Rostock-Warnemünde der Öffentlichkeit übergeben.

Dort wirbt die ADELE nun an Land „hoch und trocken“ für die freiwillige, unabhängige und rein spendenfinanzierte Arbeit der Seenotretter. Stilecht liegt sie in gepflasterten, in bläuliches Licht getauchten Steinwellen. Funktionstüchtige Positionslaternen, Topplicht und Innenbeleuchtung ziehen bei Dunkelheit die Aufmerksamkeit der Passanten auf das Boot.

Festakt

In einem kleinen Festakt wurde die ADELE am Freitagabend offiziell enthüllt – wirkungsvoll in Szene gesetzt dank Nebelmaschine und großen Stoffbahnen aus dem Volkstheater Rostock. Jörg Westphal, Leiter des Informationszentrums der Seenotretter, meldete über Funk an die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS: „ADELE fest am letzten Liegeplatz auf Position 54 Grad und 10.90 Minuten Nord, 012 Grad und 05.19 Minuten Ost“.

Auch ehemalige freiwillige Besatzungsmitglieder aus Hooksiel an der niedersächsischen Nordseeküste, der letzten Station der ADELE, waren angereist. Der Rostocker Shantychor „Luv un Lee“ und das Danceteam des Basketball-Zweitligisten Rostock Seawolfes gestalteten das Rahmenprogramm.

Die auf den Namen einer ungenannt bleibenden Spenderin getaufte ADELE war das Tochterboot der 1989 gebauten VORMANN STEFFENS. Die DGzRS hatte diesen Seenotrettungskreuzer aus ihrer inzwischen nahezu legendären 27,5-Meter-Klasse an die Hansestadt Rostock verkauft, allerdings ohne Tochterboot. Die Berufsfeuerwehr Rostock ließ die VORMANN STEFFENS umbauen und setzt sie nun als Feuerlöschboot für die Rostocker Häfen ein.

150 Jahre Geschichte

Vor dem Informationszentrum der DGzRS hat die ADELE einen sehr passenden letzten Liegeplatz gefunden. Denn die Anfänge der Seenotretter in Warnemünde und an der mecklenburgischen Küste vor mehr als 150 Jahren sind sehr eng mit diesem Haus verbunden. Es war das Wohnhaus des Lotsenkommandeurs Stephan Jantzen, der seit 1866 maßgeblich am Aufbau der ersten Seenotrettungsstation an der mecklenburgischen Küste in Warnemünde beteiligt war. Von dort aus rettete er als Vormann der Station zwischen 1867 und 1903 mit seiner Mannschaft mehr als 80 Menschen aus Seenot – mehrfach unter Einsatz seines eigenen Lebens.

Nur wenige Meter vom Informationszentrum entfernt ist die ARKONA stationiert. Besichtigungen dieses Seenotrettungskreuzers lassen sich – nach vorheriger Absprache – gut mit einem Besuch des Informationszentrums verbinden.

Die Seenotretter danken allen Mitstreitern und nicht zuletzt Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos), der sich persönlich dafür eingesetzt hat, dass die ADELE einen so prominenten letzten Liegeplatz erhält.

DGzRS

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