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Neue Unfallverhütungsaktion „Sicher absitzen“

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Im Feuerwehrdienst kommt es immer wieder zu schweren Unfällen beim Absitzen vom Fahrzeug. Dem begegnen die Feuerwehrunfallkassen jetzt mit einer gezielten Aktion zur Unfallverhütung. Dazu haben sie einen Videoclip, Sticker für die Fahrzeugtüren sowie weitere Materialien produziert.

Schnell ist es geschehen: Nach dem erfolgreichen Einsatzende sitzen die Einsatzkräfte am Feuerwehrhaus eilig vom Fahrzeug ab. Mit einem großen Schritt und anschließendem Schlusssprung soll es auf kürzestem Wege in die Umkleide gehen. AUA! Mit dieser Aktion wäre es dem Protagonisten Heinrich aus dem neuen Videoclip beinahe schlecht ergangen… Gut, wenn man Svenja und Richard von der Jugendfeuerwehr hat. Die beiden wissen, wie man aus einem Feuerwehrfahrzeug richtig und sicher aussteigt. Sie bewahren Heinrich gerade noch davor, den ersten Schritt zu machen. Svenja und Richard gehen auf Heinrich zu und erklären ihm, was sie bereits in der Jugendfeuerwehr gelernt haben: Rückwärts und mit Drei-Punkte-Halt absitzen!

Neues Video zur Unfallverhütung

Der neue Videoclip der Feuerwehr-Unfallkassen zeigt anschaulich und mit einem Augenzwinkern, wie einfach die Unfallverhütung sein kann: Selbst die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr haben das richtige Auf- und Absitzen bereits verinnerlicht. Hinter dem humorvollen Video verbirgt sich ein durchaus ernstes Thema.

Hintergrund: Immer höhere Fahrzeuge und gefährliche Routine

Die Gründe, warum es beim Absitzen zu Unfällen kommt, sind vielfältig. Häufig wird vorwärts abgesessen oder gar vom Fahrzeug abgesprungen. Unebenheiten am Boden werden wegen schlechter Sicht oder Dunkelheit nicht erkannt. Oder es gibt Mängel am Fahrzeug wie unsichere Trittflächen und fehlende oder nicht optimal angeordnete Ein- bzw. Ausstiegshilfen.

Gerade bei Feuerwehrfahrzeugen mit der Abgasnorm Euro 6 sind die Mannschaftskabinen höher gebaut. Denn so kann die Technik zur Abgasreinigung untergebracht werden. Teilweise müssen die Einsatzkräfte bis zu fünf Stufen überwinden, um in die Kabine zu gelangen. Gleiches gilt für Fahrzeuge mit Allradantrieben. Zudem wird der Platz für Stufen und Tritte geringer. Ein schmaler Aufstieg trägt nicht zur Sicherheit beim Auf- und Absitzen bei.

Wenn Hektik, Eile und Unkonzentriertheit hinzukommen, werden die Gefährdungen noch begünstigt. Auch die Routine beim Absitzen wird schnell zur Gefahr, wenn sich falsche Verhaltensweisen verstetigt haben, wie das Vorwärtsabspringen. Das Ergebnis sind oft Verletzungen, die mehrere Wochen Krankschreibung nach sich ziehen.

Zur Unfallverhütung sollte niemals vorwärts von einem Fahrzeug abgesessen werden.
Beim Vorwärts Absitzen lauern viele Gefahren für die Einsatzkraft, die zu Unfällen führen können. Foto: HFUK Nord.

Unfallverhütung mit einfachsten Mitteln

Das aller Wichtigste: Das Feuerwehrfahrzeug wird immer rückwärts mit dem so genannten DREI-PUNKTE-HALT verlassen. Das bedeutet, dass die vorhandenen Haltegriffe und Trittstufen zum verlassen des Fahrzeuges genutzt werden. Dazu gehört, dass beide Hände die Griffe erfassen und ein Fuß auf der Trittfläche einen sicheren Auftritt gefunden haben muss. In Feuerwehrfahrzeugen mit mehrstufigen Auftritten müssen Haltegriffe und Haltestangen so angeordnet sein, dass sich eine Person jeweils gleichzeitig an drei Punkten abstützen bzw. festhalten kann.

Zur Unfallverhütung sollte rückwärts vom Fahrzeug mit dem Drei-Punkte-Halt abgesessen werden. Foto: HFUK Nord.

Ein Auf- bzw. Abspringen ist auf jeden Fall zu unterlassen. Gerade beim Abspringen und Aufkommen mit Einsatzkleidung, -ausrüstung und Pressluftatmer wirkt ein Vielfaches des Körpergewichtes auf Knochen, Bänder und Gelenke. Zur Erinnerung sollte die Führungskraft zur Abwechslung nicht „Absitzen“, sondern „Rückwärts Absitzen“ anordnen.

Mit der neuen Aktion sensibilisieren die FUK Mitte, HFUK Nord und FUK Brandenburg dafür, mehr auf das sichere Absitzen zu achten. Neben dem viralen Videoclip gibt es Sticker für die Fahrzeugtüren, die an die richtige Vorgehensweise erinnern sollen. Wird der QR-Code auf dem Sticker eingelesen, gelangt man zur Aktionsseite „Sicher Absitzen“, auf der auch der Videoclip zu finden ist.

Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord

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