RTW mit intensivmedizinischer Spezialausstattung
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Immer mehr Menschen liegen wegen des Coronavirus auf den Intensivstationen. Viele von ihnen müssen zudem beatmet werden. Ein Patient des Klinikums Bremerhaven-Reinkenheide musste wegen seines schlechter werdenden Gesundheitszustands verlegt werden. Dafür bedurfte es aber aufgrund der Wetterlage eines besonders ausgestatteten Rettungswagens (RTW).
Die Feuerwehr Bremerhaven verlegte am 1. Dezember 2020 einen Covid-Patienten vom Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide (kreisfrei, HB) in das Klinikum Oldenburg (kreisfrei, NI). Dazu nutzten die Einsatzkräfte zum ersten Mal einen speziell ausgestatteten Rettungswagen (RTW). Die Verlegung des Patienten war notwendig. Der 57-jährige war im November 2020 am Coronavirus erkrankt und musste beatmet werden. Da sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte, war eine besondere Form der Beatmung notwendig. Deswegen kam die extrakorporale Membranoxygenierung, kurz ECMO, zur Anwendung. Dabei handelt es sich um ein High-Tech-Verfahren, das bei besonders schweren Fällen eingesetzt wird.
Da der Zustand des Patienten eine schnelle Verlegung notwendig machte, hätte diese eigentlich mit dem Rettungshubschrauber stattfinden sollen. Allerdings ging das aufgrund des schlechten Wetters nicht. Somit kamen erstmals ein speziell ausgestatteter RTW sowie besonders geschultes Personal der Feuerwehr Bremerhaven zum Einsatz. Der RTW ist in seiner medizinischen Ausstattung mit einem Intensivtransporter vergleichbar. Diese Fahrzeuge werden für den Transport von Patienten mit besonderen intensivmedizinischen Anforderungen oder für lange Transportwege eingesetzt.
Ein besonderer RTW
Ursache für die Anschaffung der Spezialausstattung ist die aktuell vorherrschenden Corona-Pandemie. Die Ausstattung wurde zunächst in einem RTW der Feuerwehr Bremerhaven installiert. Anschließend erhielt das Personal eine Schulung. Die Wehr ist nun in der Lage, Patientinnen und Patienten mit besonderen intensivmedizinischen Bedürfnissen bestmöglich zu versorgen. Auch sind Transporte über große Strecken kein Problem mehr.
Normalerweise hätte die Beschaffung eines solchen Spezialfahrzeugs unter regulären Bedingungen rund eineinhalb Jahre gedauert. Die Feuerwehr konnte die Zeit allerdings verkürzen. Denn sie rüstete einen existierenden RTW einfach um. Zudem beschaffte sie die benötigte medizinische Ausrüstung priorisiert. Das Fachpersonal übernahm außerdem die Umrüstung. Frank Stern, der die Umsetzung federführend begleitete, sagte: „Die Zusammenarbeit und hohe Motivation aller Beteiligten waren ein Schlüsselfaktor zur schnellen Umsetzung dieses Projekts.“
Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) |
Bei diesem Verfahren wird der Patient an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Dazu werden ihm zwei Kanülen in zwei große Blutgefäße eingesetzt. Das ECMO-Gerät pumpt dann kontinuierlich Blut durch einen Membran-Oxygenator, der den Gasaustausch im Blut übernimmt. Er entfernt also das vorhandene Kohlendioxid und führt dem Blut Sauerstoff zu. Anschließend leitet die Maschine das Blut wieder in den Körper. Damit es nicht zu einer Blutgerinnung kommt, werden gerinnungshemmende Mittel zugeführt.
Quelle: www.ukr.de |
Feuerwehr Bremerhaven & Redaktion
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