Crude Glycerine aus Lkw ausgetreten
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Gegen 21.00 Uhr ereilte die Kooperative Regionalleitstelle West am Abend des 25. Mai 2021 ein Notruf von einer Tankstelle in Bark-Bockhorn. Dort hatte ein Lkw-Fahrer einen lauten Knall aus seinem Tankwagen gehört. Scheinbar hatte „Crude Glycerine“ darin zu gären begonnen. Umgehend rückten mehrere Feuerwehren zur Einsatzstelle aus.
Die Kooperative Regionalleitstelle West erhielt am Abend des 25. Mai 2021 gegen kurz nach 21.00 Uhr einen Notruf. Dieser ging vom Gelände der Aral Tankstelle in Bark-Bockhorn (LK Segeberg, SH) ein. Dort lief aus einem Tankwagen eine schaumige Flüssigkeit aus und eine leichte Rauchentwicklung war erkennbar. Den Notruf setzte der Fahrer des Lastkraftwagen ab, der während seiner Pause auf dem Parkplatz plötzlich einen lauten Knall aus seinem Tankwagen hörte. Entsprechend alarmierte er die Rettungskräfte.
Biochemischer Prozess setzt Crude Glycerine frei
Den Knall verursachte wohl ein biochemischer Prozess in einer der drei Kammern des Tankwagens. Infolgedessen trat der Stoff „Crude Glycerine“ unkontrolliert aus der Tankkammer aus.
Die Regionalleitstelle löste anschließend das Einsatzstichwort „Technische Hilfeleistung, Standard – Austritt von Gefahrstoffen“ aus. Dementsprechend gab die Alarm- und Ausrückeordnung vor, dass die Feuerwehren aus Bark, Bockhorn, Hartenholm, Wahlstedt, Rickling, Bad Segeberg, Fehrenbötel und die Führungsgruppe Amt Leezen eine Alarmierung erhielten.
Vor Ort teilte der Fahrer des Lkw dem Einsatzleiter mit, dass er 25,5 t „Crude Glycerine“ (Cluco C) geladen habe. Im weiteren Verlauf der Erkundung stellte sich dann heraus, dass es sich bei diesem Stoff um ein Futtermittel/Rohglycerin handelte. Dieser Stoff kommt in Biogasanlagen/Silos zum Einsatz. Den Erkenntnissen entsprechend gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass eine Gärung des Stoffes begonnen hatte und sich dadurch der Druck in der Tankkammer erhöhte, sodass der Stoff aus dem Domdeckel austreten konnte.
Keine Gefahr für die Umwelt
Es stellte sich auch heraus, dass das „Crude Glycerine“ als nicht schädlich für die Umwelt eingestuft ist. Deswegen konnten einige Kräfte wieder einrücken.
Der Lkw-Fahrer forderte anschließend einen zweiten Tankwagen an, damit das Glycerine aus den beiden unbeschädigten und der beschädigten Kammer umgepumpt werden konnte. Währenddessen verdünnte die Feuerwehr die bereits ausgetretene Masse mit einem Schnellangriff und spülte sie weg.
Gegen kurz nach 22.00 Uhr übergaben die Einsatzkräfte die Einsatzstelle schließlich an die Polizei.
Vor Ort befanden sich Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Bark, Bockhorn, Hartenholm, Wahlstedt, Rickling, Bad Segeberg und Fehrenbötel. Außerdem kam der Pressesprecher der Kreisfeuerwehrzentrale Segeberg zur Einsatzstelle. Darüber hinaus befanden sich ein Notarzt, ein Rettungswagen, der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein sowie die Polizei Segeberg und Pinneberg dort.
Patrick Juschka
Kreisfeuerwehrverband Segeberg
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