Schneekatastrophe in Bayern – erste Einheiten ziehen Bilanz
Mehr aktuelle Beiträge und Einsatzberichte finden Sie in:
FEUERWEHR | RETTEN – LÖSCHEN – BERGEN
Deutschlands große Feuerwehrzeitschrift
JETZT LESER/-IN WERDEN
Nach über einer Woche im Kampf gegen die extremen Schneemassen in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Garmisch-Partenkirchen und im Allgäu ziehen die ersten Hilfskontingente mit weit über 1.000 Einsatzkräfte die erste Bilanz.
Seit 2007 werden im Freistaat Bayern sogenannte Hilfeleistungskontingente in den Landkreisen und kreisfreien Städten geplant und zusammengestellt. So sind in der Zwischenzeit 17 verschiedene Arten von Hilfeleistungskontingenten beschrieben, die bei den unterschiedlichsten Lagen bayernweit angefordert werden können. Die geplanten und tatsächlich aufgestellten Kontingente werden jeweils zum Jahresende an das Bayerische Staatsministerium des Innern gemeldet und stehen in der Regel für ein Jahr zur Verfügung.
Ein Hilfeleistungskontingent „Standard“ besteht z. B. aus ca. 110 Einsatzkräften der Feuerwehren aus einer Vielzahl von Kommunen eines Regierungsbezirkes (kreisfreie Städte, Landkreise). Sie werden im Wesentlichen zur allgemeinen Brandbekämpfung oder technischen Hilfeleistung mit Personal- und vor allem mit Sondergeräten (DLK, RW, GW-L, MTW, usw.) eingesetzt und können für mindestens 48 Stunden autark arbeiten. Der Anforderung geht in der Regel die Feststellung eines Katastrophenfalls voraus.
Die Hauptaufgabenstellung der alarmierten Einheiten lautete diesmal, die Hausdächer von den schweren Schneemassen zu befreien bzw. umgestürzte Bäume auf wichtigen Verbindungsstraßen zu entfernen.
Der über mehrere Tage lang anhaltende starke Schneefall und der wenig später einsetzende Regen belasteten die Dächer bis vor dem drohenden Einsturz. Schneehöhen bis zu zwei Meter brachte die Infrastruktur in manchen abgelegenen Gemeinden zum Erliegen. Neben den Hilfeleistungskontingenten aus den Regierungsbezirken Ober- und Mittelfranken, Oberpfalz, Ober- und Niederbayern, kamen Einheiten der Bayerischen Bereitschaftspolizei, der Bundespolizei THW, Hilfsorganisationen und der Bundeswehr zum Einsatz.
Zu der sehr hohen körperlichen Belastung der einzelnen Trupps beim Freiräumen der Häuser von den Schneemassen bestand eine nicht unerhebliche Gefahr des Absturzes auf den vereisten Dächern. Deshalb wurden die Kontingente durch die Höhenrettungsgruppen der Feuerwehren aus ganz Bayern und durch die Bayerische Bergwacht unterstützt. Eine andere Gefahr stellte in manchen Regionen die höchste Stufe der Lawinengefahr dar.
Th. Birkner
Mehr Infos
Sie wollen regelmäßig aktuelle Einsatzberichte, Techniknews und Fahrzeuginfos der FEUERWEHR erhalten? Dann melden Sie sich jetzt für unseren kostenlosen E-Mail-Newsletter an!