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Mobile Retter ausgebildet

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Dürfen wir vorstellen: Der Nachbar von nebenan als Lebensretter. Diese Idee verbirgt sich hinter der Initiative Mobile Retter, bei der qualifizierte Ersthelfende mit ersten lebenswichtigen Maßnahmen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken. Auch die Feuerwehr Flotwedel macht dabei mit und hat in der zweiten Januarwoche wieder zahlreiche Kameradinnen und Kameraden entsprechend fortgebildet.

Mobile Retter während der Ausbildung, hier bei einer Kinderreanimation an einer Übungspuppe
Zukünftige Mobile Retter der FF Flotwedel während der Ausbildung, hier bei einer Kinderreanimation an einer Übungspuppe. (Foto: FF Flotwedel)

Bereits vor einiger Zeit wurde das System „Mobile Retter“ bei der Freiwilligen Feuerwehr Flotwedel (Samtgemeinde Flotwedel, LK Celle, NI) eingeführt. In der zweiten Januarwoche 2023 konnte das zweite, sogenannte geschlossene Training für Mitglieder stattfinden.

Was ist die Motivation dahinter?

Mehr als 70.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses. Das geht aus Ermittlungen des Deutschen Rats für Wiederbelebung (GRC) hervor. Erste Wiederbelebungsmaßnahmen werden häufig erst mit dem Eintreffen des Rettungsdienstes eingeleitet. Doch dessen durchschnittliche Eintreffzeit beträgt 9 min. Somit werden die Maßnahmen oft erst viel zu spät eingeleitet. Laut einer Einschätzung des GRC könnten mit einer flächendeckenden, schnellen medizinischen Erstversorgung bei diesen lebensbedrohlichen Notfällen mehr als 10.000 Menschenleben pro Jahr gerettet werden.

Die Initiative Mobile retter agiert deutschlandweit mit Kommunen und Gemeinden
Die Initiative Mobile Retter agiert deutschlandweit mit Kommunen und Gemeinden. (Foto: FF Flotwedel)

Wer kann Mobiler Retter werden?

Das ganze System basiert auf einem ehrenamtlichen Engagement. Dabei leisten die Mobilen Retter aktive Nachbarschaftshilfe und beweisen bürgerschaftliches Engagement. Etwa 2-3 % der Bevölkerung verfügen über eine notwendige Qualifikation, um als qualifizierte Ersthelfer/-innen bei der Initiative mitzuwirken. Dazu gehören u.a. Rettungsdienstangehörige, Ärzte und Ärztinnen, Feuerwehrleute, Betriebssanitäter/-innen, Arzthelfer/-innen, Pfleger/-innen und ähnliche.

Allein durch ihre örtliche Nähe und die Ortskenntnis können Mobile Retter oft viel schneller am Notfallort sein als der Rettungsdienst. Somit werden die Überlebenschancen der betroffenen Person verbessert und damit die Rettungskette gestärkt. Das funktioniert, ohne die bestehende etablierte Struktur des Rettungsdienstes zu ändern.

Wie erfolgt die Alarmierung der mobilen Retter?

Die Mobilen Retter werden mithilfe des eigenen Smartphones alarmiert. Medizinisch qualifizierte Ersthelfer/-innen werden in dem System registriert und durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet. Befinden sie sich in der Nähe eines Notfallorts, werden sie durch die Leitstelle automatisch parallel mit dem Rettungsdienst alarmiert.

Mobile Retter bei der Reanimationsausbildung
Mobile Retter bei der Reanimationsausbildung: Ausbilder Björn Rossack (l.) gibt Tipps zur effektiven Reanimation. (Foto: FF Flotwedel)

Wie erfolgt die Ausbildung?

Seit Anfang 2014 setzt sich die Initiative als gemeinnütziger Verein Mobile Retter e.V. für die Verbreitung von Smartphone-basierten Ersthelfenden-Systemen in Deutschland ein. Sie bildet sogenannte Multiplikatoren aus, die ihrerseits wieder Mitglieder ihrer Organisation oder in ihrem Einzugsbereich fortbilden.

Bei der FF Flotwedel erfolgte die Ausbildung beispielsweise unter der Leitung vom angehenden „Mobiler Retter“-Multiplikator Nickolas Haines und Ausbilder Björn Rossack. Zuerst wurden in einem theoretischen Teil die zehn Teilnehmenden über die Grundlagen des Systems sowie die Rechtsgrundlagen aufgeklärt. Anschließend erfolgte der praktische Teil. Darin vertieften die Teilnehmenden ihre Kenntnisse im Bereich der Reanimation. Besonders auf die Reanimation von Säuglingen und Kindern bzw. Jugendlichen gingen die Ausbilder ein, weil dabei besondere Vorsicht und Kenntnis der Retter/-innen Voraussetzung sind.

Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs erhalten die teilnehmenden Feuerwehrkameradinnen und -kameraden nun kurzfristig einen Zugang zur „Mobilen Retter“-App. Damit unterstützen sie fortan wie bereits 18 Kamerad/-innen die Rettungskette im Landkreis Celle. Um noch weitere Mobile Retter auszubilden, werden ergänzend zeitnah weitere feuerwehrinterne Trainings angeboten.

Feuerwehr Flotwedel, Gemeindepressesprecher Marcel Neuman

 

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