Riesiger Waldbrand bei Treuenbrietzen
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Noch im Laufe des Donnerstagabend mussten mehrere Ortschaften südwestlich von Berlin evakuiert werden. Feuerwehr, THW und Bundeswehr sind mit hunderten Kräften vor Ort. Eingesetzt werden neben Löschfahrzeugen und Hubschraubern auch Wasserwerfer der Polizei sowie Löschpanzer.
Am Donnerstag (23.8. 2018) ist im südlichen Brandenburg zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog ein Waldbrand ausgebrochen, der am Freitagmorgen rund 400 ha erfasst hat. Noch im Laufe des Donnerstagabend wurden die Ortschaften Tiefenbrunnen, Klausdorf und Frohnsdorf evakuiert. Mehr als 500 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen und in Turnhallen oder bei weiter entfernt wohnenden Verwandten und Freunden übernachten. Die Bundesstraße B 102 sowie Bahnlinien in dem Gebiet wurden gesperrt.
Zahlreiche Feuerwehren aus den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming, Havelland und Elbe-Elster sowie das THW und auch die Bundeswehr sind mit 600 Kräften im Einsatz. Neben Löschfahrzeugen kommen auch Hubschrauber sowie Wasserwerfer der Polizei zum Einsatz. Die Löscharbeiten werden sich aber noch über mehrere Tage hinziehen, sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) der Nachrichtenagentur dpa.
Munitionsbelastete Böden
Die Löscharbeiten werden durch alte Munition im Boden zusätzlich erschwert; das Gelände wurde seit der Kaiserzeit bis in die 1990er Jahre als Truppenübungsplatz genutzt. Laut Medienberichten gab es bereits mehrere Explosionen. Löschpanzer wurden angefordert und sind mittlerweile im Einsatz. Die gepanzerten Fahrzeuge können bis zu 11.000 l Wasser in das Gebiet mithineinnehmen und über spezielle Monitore abgeben, die das Löschwasser verwirbeln und somit eine große Wasserwand erzeugen. Ferner sind mehrere Düsen zum Eigenschutz und Kühlung über die Löschpanzer verteilt.
Der Rauch breitete sich auch in das 50 km nördlich gelegene Potsdam und sogar bis ins südliche Berlin aus. „Es ist in der ganzen Stadt zu riechen“, sagte ein Feuerwehrmann dem Sender RBB.
Regen reicht nicht
Der Brand sei als Großschadenlage eingestuft, sagte der Waldbrand-Beauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel. Es brenne nicht nur der Boden, teilweise seien auch Vollfeuer entstanden, die bis in die Baumkronen hinauf reichen. Am Freitag (24.8.) wird laut Wetterdiensten Regen erwartet, dieser wird aber nicht reichen, den Brand zu löschen. Vielmehr wird befürchtet, dass einhergehende Windböen das Feuer weiter anfachen. Auch in den kommenden Tagen sind keine größeren Regenfälle in Aussicht. Die Waldbrandgefahr bleibt hoch.
Verhaltensregeln bei Waldbrand:
- Fenster und Türen schließen
- Lüftungs- und Klimaanlagen abschalten
- Rundfunk, Fernsehen und Internet zur Information nutzen
- Auf Lautsprecherdurchsagen achten
- Auf Evakuierung vorbereiten
- Kleidung und wichtige Dokumente/Medikamente bereitlegen
- Haustiere und Nutzvieh in Gebäuden oder Ställen unterbringen
- Nicht unmittelbar in der Nähe zum Einsatzort aufhalten
- Einsatzkräfte nicht behindern
- Notrufnummern 112 und 110 für echte Notrufe freihalten
Red.
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