Sturmtief Friederike verwüstet NRW
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Die Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen sind seit dem Vormittag im Dauereinsatz. Sturmtief Friederike deckte bereits Lagerhallen ab und entwurzelte zahlreiche Bäume
Sturmtief Friederike hält die Einsatzkräfte der Feuerwehr Essen und freiwilligen Helfer ordentlich auf Trab. Mit Stand 13.00 Uhr zählt der Leitrechner 353 witterungsbedingte Einsätze, davon sind noch mehr als die Hälfte nicht erledigt. Positiv ist, dass es bisher noch keine Verletzten gibt. 435 Einsatzkräfte sind an der Schadenbeseitigung beteiligt.
Drei besondere Lagen sind hier exemplarisch erwähnt. An der Manderscheidstraße in Frillendorf ist das Flachdach einer Halle des dort ansässigen KFZ-Betriebes abgedeckt. In Dellwig ist ein Baum auf eine Oberleitung der Bahn AG gekippt. Bis die Spannung durch Mitarbeiter der Bahn AG abgeschaltet werden konnte, bestand wegen der 15.000 Volt-Versorgung in einem Radius von 50 Metern akute Lebensgefahr. In Steele ist das Dach des Kirchturmes der Laurentiuskirche beschädigt. In einer Höhe, die mit Drehleitern der Feuerwehr nicht zu erreichen ist. Im gesamten Stadtgebiet sind Bäume umgestürzt, Dächer beschädigt, Bauzäune und Schilder umgeweht, Leuchtreklamen beschädigt.
Köln
Seit gut 10.00 Uhr ist eine rasche Zunahme der Sturmintensität zu verzeichnen. Die Feuerwehr Köln hat nach aktuellem Stand bereits 303 Einsätze (Stand 11:45 Uhr) zu bearbeiten. Windbruch stellt zurzeit das Haupteinsatzaufkommen dar, d.h. umgestürzte, zum Teil entwurzelte Bäume und Astbruch. Weiter gibt es zunehmend Einsätze durch herabstürzende Dachziegel, umgestürzte Zäune, lose Gerüsteile und –dachteile.
Auf der Militärringstraße im Stadtteil Longerich stürzte gegen 11:30 Uhr ein Baum auf einen fahrenden PKW. Der Fahrer des Fahrzeuges wurde durch Einsatzkräfte der Feuerwehr befreit und durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus zur weiteren medizinischen Versorgung transportiert.
Mit Stand 13:15 Uhr wurden 525 Sturmeinsätze aufgenommen und werden weiterhin gemäß den vorgeplanten Einsatzkonzepten abgearbeitet. Derzeit ist die Zahl der Notrufe und Meldungen über abgebrochene Äste und ähnlichem noch steigend. Die meisten Einsätze sind mit niedriger Priorität eingestuft. Diese werden von den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr nacheinander abgearbeitet.
Weiterhin erfolgt der Einsatz von Sichtern im Stadtgebiet. Diese fahren vor Ort an die Einsatzstelle um zu entschieden ob ein Einsatz der Feuerwehr notwendig wird. Im Bedarfsfall werden weitere Einsatzkräfte angefordert.
Insgesamt werden bzw. wurden von den aktuell 525 Sturmeinsätzen derzeit 91 Einsätze mit mittlerer Priorität und weiterhin 15 Einsätze mit hoher Priorität bearbeitet. Einsatzkräfte sind hier vor Ort tätig. Es handelt sich hauptsächlich um beschädigte Dächer, umgestürzte oder beschädigte Bäume und ähnliche Einsatzstellen. Die Einsatzstellen verteilen sich wie angekündigt über das gesamte Stadtgebiet, wodurch die Koordination der Einsatzkräfte schwieriger wird.
Aktuell liegen Meldungen zu vier Verletzten vor, die mit der Sturmlage in Verbindung gebracht werden können. Davon sind drei Verletzte alleine durch den Rettungsdienst behandelt worden und standen nicht im Zusammenhang mit einem Feuerwehreinsatz.
Bonn
Das Sturmtief Friederike beschert den Bonnern Rettungskräften am heutigen Vormittag (18.01.2018) bisher mehr als 50 Einsätze. Die Windböen entwurzelten zahlreiche Bäume, deckten Dächer ab und wehten Gegenstände auf Verkehrsflächen. Aktuell ist die Feuerwehr mit rund 100 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr im Bonner Stadtgebiet im Einsatz.
Besonderes Augenmerk legen die Einsatzkräfte auf die Beseitigung der Sturmfolgen von Hauptverkehrswegen und öffentlichen Verkehrsflächen. So sind die Feuerwehreinheiten außer auf den Hauptverkehrsstraßen auch auf den Bonner Autobahnabschnitten und im Bereich der Gleisanlagen der Deutschen Bahn im Einsatz.
Obwohl einige Bäume auf belebte Gehwege oder Fahrzeuge gestürzt sind, gibt es in Bonn bisher keine Verletzten zu beklagen. Die Einsatzleitung der Feuerwehr rechnet damit, dass sich die Zahl der Einsätze im Laufe des Tages noch weiter erhöht. Die Abarbeitung der Einsätze wird noch einige Stunden in Anspruch nehmen. Im Einsatz sind aktuell Einsatzkräfte der Feuerwachen der Berufsfeuerwehr, der Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr, sowie des Führungsdienstes.
Plettenberg
Die Feuerwehr ist zurzeit im Dauereinsatz. Sämtliche Einheiten sind in unterschiedlichen Einsatzstellen gebunden. Zum Teil wurden aufgrund umgestürzter Bäume ganze Straßenzüge voll gesperrt. Laut Feuerwehr ist es vielerorts zu gefährlich im Sturmfeld zu sägen, weshalb man zum Teil erst bei nachlassenden Windstärken tätig werden kann. Besonders schlimm hat es ein Wohnhaus im Ortsteil Holthausen getroffen. Hier ist das Dach eines Industriebetriebes in ein Wohngebäude und ein davor geparktes Fahrzeug gestürzt und hat dort schweren Schaden angerichtet.
Iserlohn
Die Feuerwehr Iserlohn hat Vollalarm für alle Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr und den dienstfreien Kräften der Berufsfeuerwehr ausgelöst. Ferner wurde zur Unterstützung das Technische Hilfswerk (THW) alarmiert. 132 Sturmeinsätze sind zurzeit aufgelaufen. Davon sind noch 102 Einsätze unerledigt. Verletzt wurde bis jetzt niemand. Folgende Straßen sind gesperrt: Leckingser Straße, Grürmannsheider Straße, Mendener Straße im Bereich POCO, Alte Poststraße, Rote Hausstraße, Eichelberger Straße.
Bochum
Die Zahl der neu einlaufenden Einsätze ist inzwischen spürbar rückläufig. Insgesamt sind bisher 233 Unwettereinsätze über Notruf 112 eingegangen. 70 Einsätze müssen noch nach Priorität abgearbeitet werden. An mehreren Stellen fielen Bäume auf Oberleitungen. Auch die A43 war teilweise gesperrt, da umgestürzte Bäume die Fahrbahn blockierten. An der Alleestr. droht ein Baugerüst umzustürzen. Dort kommen unsere Höhenretter zum Einsatz. Der Bereich ist weiträumig gesperrt. Derzeit haben wir neun Verletzte durch den Sturm zu beklagen. Der Kran der Feuerwehr war an der Hattingerstr. im Einsatz, dort ist ein großer Baum auf ein Haus gefallen. Aktuell sind 285 Kräfte der Feuerwehr, 50 Kräfte des THW und 18 Kräfte des DRK im Einsatz. Der Technische Betrieb der Stadt Bochum unterstützt die Einsatzmaßnahmen mit rund 40 Mitarbeitern. Trotz der sich entspannenden Wetterlage bitten wir darum, die Warnungen der Wetterdienste weiterhin aufmerksam zu verfolgen.
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