Wohnhausbrand in Groß Kummerfeld
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In der schleswig-holsteinischen Gemeinde brannte am Donnerstagabend ein Wohnhaus – mehrere Schichten Dachpappe erschwerten die Löscharbeiten.
Alle Wehren aus dem Amt Boostedt-Rickling wurden gestern (26.10.2017) um 17:43 Uhr zu einem „Feuer Groß“ mitten in Groß Kummerfeld alarmiert. Mitten im Ort brannte ein Dreifamilienhaus. Insgesamt rückten elf Wehren aus. Die Drehleiter aus Neumünster musste auf der Anfahrt ihren Einsatz aufgrund eines Defekts abbrechen, stattdessen wurde die Drehleiter aus Wahlstedt alarmiert.
Alle Bewohner konnten das Haus rechtzeitig verlassen, auch die beiden Kornnattern wurden gerettet.
Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen bereits Flammen aus den Fenstern im Untergeschoss. Rund ums Gebäude kam es zu einer starken Rauchentwicklung. Für eine sichere Wasserversorgung wurden 2.000 m B-Schlauch zur Einsatzstelle verlegt. Während der ersten Löscharbeiten kam es zu einer Durchzündung im Gebäude.
Die Löscharbeiten gestalteten sich als äußert schwierig, da das Dach aus diversen Schichten Dachpappe bestand, die die Arbeit der Einsatzkräfte erschwerten. Versuche, das Dach über die Drehleiter zu öffnen, gestalteten sich ebenfalls äußerst schwierig. Um an alle Glutnester heranzukommen, wurde ein Bagger angefordert, der das Dach kontrolliert abtrug.
Auch die Rufbereitschaft der Kreisfeuerwehrzentrale war vor Ort. Sie brachten Tauschmaterial an die Einsatzstelle, die Wehren konnten somit direkt vor Ort ihre benutzten Schläuche, leere Atemschutzflaschen, Atemschutzmasken und Lungenautomaten tauschen.
Noch während der Löscharbeiten wurde die Dorfbevölkerung aktiv. Über 20 Frauen setzten sich über WhatsApp und Co. in Verbindung und kauften kurzerhand die umliegenden Supermärkte leer. Sie bauten in der Nähe der Einsatzstelle eine Versorgung auf. Dort konnten sich die Einsatzkräfte mit Kaffee, Tee, Kaltgetränken, belegten Broten und sogar heißer Suppe versorgen. Damit nicht genug, es wurden bereits während der Löscharbeiten den Betroffenen Übernachtungsmöglichkeiten angeboten.
Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis um 00:30 Uhr hin.
Einsatzleiter Jan Hauschildt ist trotz schwierigem Einsatzverlauf mit den Einsatzkräften sehr zufrieden: „Um die eingesetzten Einsatzkräfte nicht zu gefährden, musste der zuerst eingeleitete Innenangriff aufgrund der verbauten Holzdecken und der Gefahr einer weiteren Durchzündung abgebrochen werden.“
Die Feuerwehren waren mit insgesamt 190 Einsatzkräften vor Ort und wurden von vier Rettungsdienstkräften unterstützt. Ebenfalls vor Ort war die Polizei, die Kripo hat die Brandermittlungen aufgenommen.
Kreisfeuerwehrverband Segeberg
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