Feuerwehr rettet Katzenkind 7,5 Stunden lang aus tödlicher Falle
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Für Katerchen Leo sind die Einsatzkräfte der Feuerwehr Grevenbroich wahre Helden. Rund 7,5 Stunden lang ließen sie nichts unversucht, um das Katzenkind aus einer Todesfalle zu retten. Bei einem Streifzug war Leo in einen Hohlraum in der Gebäudewand gestürzt. Der Feuerwehr blieb nichts anderes, als eine Wand aufzubrechen.
Katzen sind abenteuerlustig, aber ganz so viel Aufregung hätte Katerchen Leo vermutlich nicht gebraucht. Der vier Monate alte Stubentiger lebt mit seinen Menschen im Grevenbroicher Ortsteil Hemmerden (Rhein-Kreis Neuss, NRW). Seine Geschichte verschafft einen Eindruck davon, wieso immer wieder Katzen spurlos verschwinden oder verunfallen. Leo hatte Glück – die ganze Nacht auf den 13. August 2024 über kämpften Feuerwehrleute um seine Rettung. Gegen 5:30 Uhr am Morgen war es geschafft – Leo war sicher.
Klägliches Miauen am Abend
Es war fast 22.00 Uhr am Montagabend, als die Halter von Kater Leo plötzlich sein lautes Jammern vernahmen. Besorgt machten sie sich auf die Suche nach ihrem Liebling. Schließlich lokalisierten sie das Maunzen im Dachboden eines Anbaus, der allerdings für Menschen unzugänglichen ist. Aus diesem Grund alarmierten sie die Rettungskräfte. Ingo Reiner, Stellv. Leiter der Grevenbroicher Feuerwehr, wohnt in ihrer Nachbarschaft und erkundete zunächst die Lage. Er forderte schließlich die Freiwilligen Feuerwehrleute aus Hemmerden zur Verstärkung an, außerdem ein Drehleiterfahrzeug der Hauptamtlichen Wache.
Die Suche nach dem Katzenkind beginnt
Die Ehrenamtlichen vermuteten anfangs, dass Leo vielleicht unter einem Balken des sehr flachen Daches eingeklemmt war. Deshalb entfernten sie erst ein paar Dachziegel, um eine Öffnung für eine Endoskop-Kamera zu schaffen. Doch damit war Leo auf dem Dachboden nicht auffindbar. Weiterhin machte er mit lautem Maunzen auf sich aufmerksam, doch niemand bekam ihn zu Gesicht. Deshalb setzten die Einsatzkräfte ihre Arbeit fort und entfernten sowohl auf dem Anbau als auch am Haupthaus weitere Teile des Daches. Doch das Katzenkind blieb verschwunden.
Todesfalle in der Hauswand
Schließlich führte die Suche doch noch zum Erfolg: Die Rettungskräfte fanden in einer Ecke des Gebäudes einen gemauerten Schacht, aus dem das Jammern des kleinen Katers drang. Scheinbar war er bei einer Erkundungstour durch ein Loch im Dachboden in diesen Schacht gestürzt.
Zunächst gingen die Einsatzkräfte von einem stillgelegten Kaminzug aus. Deshalb suchten sie mögliche Revisionszugänge im Haus der Katzenhalter sowie in einem Nachbargebäude. Sie hofften, den Kater durch eine solche Öffnung retten zu können. Doch leider fand sich kein entsprechender Zugang.
Alte Bauzeichnungen geben Aufschluss
Weil weiterhin unklar war, wo genau sich das Tier in dem Schacht befand, bohrten die Wehrleute in mehrere Wände beider Häuser Suchöffnungen für die Endoskop-Kamera. Doch Leo war nach wie vor nicht zu sehen. Schließlich zogen sie alte Bauzeichnungen der Haus-Eigentümer zurate. Darauf fanden die Rettungskräfte die Lösung: Sie entdeckten einen Gebäudewinkel, der scheinbar beim Bau der Häuser abgemauert worden war. Hierin musste der Kater gestürzt sein. Es war klar: Aus eigener Kraft käme er dort nicht mehr heraus.
Nächtliche Abrissarbeiten
In Absprache mit den Eigentümern des Hauses nahmen die Feuerwehrleute zunächst weitere Suchbohrungen aus dem angrenzenden Wohnzimmer vor. Darüber konnten sie das gefangene Tier schließlich tatsächlich orten. Nun ging es an die Rettung: Sie brachen die Wand zwischen Wohnzimmer und dem Schacht auf, der Leo zum Verhängnis geworden war. Endlich konnten ihn seine glücklichen Besitzer gegen 5:30 Uhr wieder entgegennehmen.
Thomas Kuhn (Feuerwehr Grevenbroich)
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