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Öleinsatz auf der Lippe

2024_7-8

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Im nordrhein-westfälischen Werne führte am Montagmorgen Speisefett zu einem aufwendigen Öleinsatz auf der Lippe.

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Das Boot des LZ Stockum auf der Suche nach der Einleitung. Foto: FF Werne

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Heller Sedimentfilm aus der Kanalisation unter einer Ölsperre. Foto: FFWerne

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Ölsperre auf der Lippe wegen massiver Verunreinigung. Foto: FF Werne

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Mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Starkregen eines morgendlichen Gewitters über Werne bedingt, kam es am Montag inden Morgenstunden zu einem zeitaufwendigen Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Werne. Ein Spaziergänger hatte einen massiven „Ölfilm“ auf der Lippe gemeldet. Die Erkundung ergab, dass gut zwei Drittel bis drei Viertel der Flussbreite von einem Schadstofffilm überzogen war, der schnell in Richtung Lünen abzog.

Zur schnellen Gefahrenabwehr wurden mehrere Ölsperren in Höhe der Fischerhof-Brücke und an der B233 gelegt. Zudem wurde Ordnungsamt und Untere Wasserbehörde alarmiert. Da ein Zugang zur Lippe in diesem Bereich (Naturschutzgebiet) nur schwer möglich ist und eine Erkundung des Verursachers zunächst nicht möglich war, wurde zudem der Löschzug 3 Stockum nachalarmiert, der über ein Boot verfügt. Durch den Einsatz des Bootes konnte schnell ein alter Zulauf in Höhe des Gewerbegebietes Brede ausfindig gemacht werden. Auch eine intensivere Erkundung ergab keine weiteren Erkenntnisse über mögliche Einleitungen.

Da es sich nach einer Begutachtung des Stoffes nicht um Mineralöle (Diesel, Heizöl, Hydrauliköl etc.) handeln konnte, wurde davon ausgegangen, dass es sich um Speisefett handelt. Die Vermutung passte zur Lage des Einleiters in Höhe einer alten Produktionsstätte für Backzusatzstoffe. Vermutlich hatte der Starkregen einen vor Jahren bereits verschlossenen Kanal wieder durchspült, so dass alte Produktionsreste, die im Sediment der Kanalisation gebunden waren, frei geworden sind. Nach intensiver Begutachtung durch die Untere Wasserbehörde wurde festgestellt, dass keine weiteren Umweltgefahren von diesem Stoff ausgehen. Die Behörde wird den Kommunalbetrieb Werne nun auffordern, den Kanal zu überprüfen und gegebenenfalls tätig zu werden.

Im Einsatz waren 25 Einsatzkräfte der Löschzüge Stadtmitte und Stockum mit fünf Fahrzeugen und dem Boot des Löschzugs Stockum, das Ordnungsamt sowie die Untere Wasserbehörde. An letztere wurde die Einsatzstelle gegen 13:30 Uhr übergeben.

Bedingt durch den Starkregen beim Gewitter am Morgen (30.05.2016) wurde die Freiwillige Feuerwehr Werne schon ab 6:34 Uhr zu mehreren Einsätzen im Stadtgebiet alarmiert. Da die Kanalisation die Wassermengen nicht abführen konnte, waren in der Körnerstraße, am Grevinghof und im Ostkamp Keller in Mitleidenschaft gezogen worden. An zwei Einsatzstellen mussten die Keller leergepumpt werden. Für die anderen Einsatzstellen erledigte das jeweils der hauseigene Abfluss, nachdem die Kanalisation wieder frei war. Am Moormannplatz gab es einen größeren Schaden in der Woolworth-Filiale, da über das Dach Wasser in den Verkaufsraum eindrang und einige Gipskarton-Platten aus der Decke in den Verkaufsraum stürzten. In Sachen Wasser konnte die Feuerwehr nicht tätig werden, weil es sich auf große Teile des Verkaufsraums verteilte und die Schmutzwasserpumpen mindestens einen Wasserstand von ca. 5 cm benötigen, um arbeiten zu können. Diese Tatsache ist für viele Bürgerinnen und Bürger immer wieder ein Problem und es gibt oft kein Verständnis für die „Untätigkeit“ der Feuerwehr in solchen Fällen. Denn tatsächlich steht ja Wasser im Verkaufsraum oder Keller und trotzdem kann die Feuerwehr dann nicht helfen, weil ein Wasserfilm von ein, zwei Zentimetern zunächst keine Gefahr darstellt. Die Feuerwehr ist lediglich mit Gerät ausgestattet, das hilft, Gefahrensituationen zu entschärfen oder zu beseitigen. Die Aufräumarbeiten obliegen dann weiterhin den Betreibern oder Eigentümern der jeweiligen Liegenschaft. e Dr. Bodo Bernsdorf (BOI),ots

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