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Altmunition als Herausforderung bei der Waldbrandbekämpfung

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Der Einsatz von Löschhubschraubern bei Waldbränden wird in Deutschland eher als unterstützende Maßnahme betrachtet. Doch bei munitionsbelasteten Gebieten ist er die einzige Option, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten. Hartmut Ziebs, der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, stellt daher die Forderung nach weiteren Löschhubschraubern. 

Dipl.-Ing. Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. Foto: Katrin Neuhauser

Katastrophenfall durch Brand auf ehemaligem Truppenübungsplatz

Hartmut Ziebs, der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), beschreibt die Waldbrandbekämpfung auf munitionsbelasteten Flächen als große Herausforderung. Er führt aus:  „Es ist lebensgefährlich und daher nicht zu verantworten, Einsatzkräfte zu Fuß in belastete Gebiete zu entsenden. Daher muss die Brandbekämpfung mit Löschhubschraubern aus der Luft erfolgen.“

Der Anlass sind aktuelle Brände auf ehemaligen Truppenübungsplätzen, beispielsweise auf einem Platz bei Lübtheen. Dort brach zuletzt ein Brand aus, dessen Rauchwolke über mehrere hundert Kilometer sichtbar war. Ihr Anblick versetzte noch selbst Bürger aus Berlin oder Leipzig in Sorge. Vor Ort, im Landkreis Ludwigslust-Parchim, rief man den Katastrophenfall aus und evakuierte rund 650 Menschen. Es handelt sich dabei um Bewohner der Ortschaften Alt Jabel, Jessenitz-Werk, Trebs und Volzrade.

Waldbrandbekämpfung aus der Luft

Der Einsatz von Löschhubschraubern wird in Deutschland grundsätzlich eher „als unterstützende Maßnahme zur bodengebundenen Waldbrandbekämpfung angesehen“. Damit unterscheidet sich die Waldbrandbekämpfung in Deutschland feuerwehrtaktischen etwa von derjenigen in Frankreich oder in den USA. Der Schwerpunkt liegt hierzulande eher auf Löscharbeiten am Boden, da „durch unser engmaschiges Feuerwehrsystem Brände bereits sehr früh bekämpft werden können“. Bei Einsatzgebieten, in denen das Vorkommen von Altmunition vermutet werden muss, sieht dies jedoch ganz anders aus: „Bei nicht sicher beräumten Munitionsverdachtsflächen ehemaliger Schlachtfelder oder auf Truppenübungsplätzen stellt die Brandbekämpfung aus der Luft die einzige sichere Möglichkeit dar“, erklärt der Verbandspräsident.

Im vergangenen Jahr aktualisierte der DFV seineFachempfehlung ‚Sicherheit und Taktik im Waldbrandeinsatz‘.

DFV fordert weitere Löschhubschrauber

Schon im Frühjahr forderte Hartmut Ziebs bundesweit mindestens zehn weitere Hubschrauber zur luftgestützten Brandbekämpfung. Demnach sollen Maschinen von Bundeswehr oder Bundespolizei auf Anforderung der Feuerwehren zu diesem Zweck zur Verfügung stehen. Dieser Forderung hat sich Ende Juni eine Arbeitsgruppe aus dem Arbeitskreis V der Innenministerkonferenz und dem Deutschen Feuerwehrverband angeschlossen, wie Ziebs berichtet. Diese Arbeitsgruppe ging Ende 2018 aus der ersten Waldbrandkonferenz dieser beiden Fachkreise hervor. Ihre Themengebiete auf nationaler Ebene sind die Ausstattung, Material und Ausbildung, die Verbesserung von Verfahrensweisen, die Kommunikation sowie Zusammenarbeit mit Partnern.

Deutscher Feuerwehrverband e.V. (DFV)

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