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Feuerwehren in Rostock beenden Streik

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Die vier in Ausstand getretenen Freiwilligen Feuerwehren in Rostock sind seit Freitag wieder im Dienst, doch Vieles bleibt noch zu klären.

Geeinigt: Steffen Grafe, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes Rostock (li.) und Holger Matthäus, Umweltsenator und derzeit amtierendes Stadtoberhaupt. Foto: Rostock-Heute

Nach knapp zwei Wochen Ausstand haben die Freiwilligen Feuerwehren der Hansestadt Rostock am Freitag wieder ihren Dienst aufgenommen. Steffen Grafe, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes Rostock und Holger Matthäus, Umweltsenator und derzeit amtierendes Stadtoberhaupt, traten geschlossen vor die Presse, um gemeinsam über den „neuen Stand“ zu informieren.

Auslöser für den Ausstand von rd. 100 ehrenamtlichen Brandschützern, der zur Abmeldung von vier der fünf Freiwilligen Feuerwehren in Rostock führte, waren Durchsuchungen der Polizei in zwei Wachen – Ausspähung sensibler Daten lautet der Vorwurf, die Anzeige ging von der Stadtverwaltung aus.

Die Untersuchungen bezüglich des Datenmissbrauchs sollen unabhängig von den Problemen zwischen Freiwilliger Feuerwehr und Stadtverwaltung behandelt werden, sind sich beide Seiten einig. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen die Ermittlungen übernommen.

Doch die Durchsuchungen ohne richterlichen Beschluss waren nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und die Kameraden in ihrem Gefühl bestärkte, als ehrenamtliche Mitglieder nicht ernst genommen zu werden, so Grafe, der besonders das Verhalten des Brandschutz- und Rettungsamtes kritisiert, das vorab nicht mit den Wehrführern gesprochen hat.

18 Punkte umfasst eine Forderungsliste der Freiwilligen Feuerwehren – Senator Matthäus fühlte sich von dieser „erpresst“. Doch davon könne keine Rede sein, erklärt Oberbrandmeister Thomas Ebeling, 1. Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Groß Klein: „Frau Dr. Liane Melzer als Senatorin hat eindringlich darum gebeten, dass es diese Liste gibt.“

Größtenteils ständen nur „Wünsche und Forderungen darauf, die seit Jahren bestehen und immer wieder heruntergespielt wurden“, ergänzt Uwe Eberhardt, Stellv. Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Stadt-Mitte. Unzählige Wehrführerversammlungen der letzten Jahre seien ohne Ergebnis geblieben.

Zumindest der erste Punkt des Positionspapiers sei erfüllt. Holger Matthäus hat sich am Freitag noch einmal persönlich und öffentlich dafür entschuldigt, dass mit den Durchsuchungen der Eindruck entstanden sei, die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren würden unter Generalverdacht gestellt. „Ich finde, dass diese Menschen unverzichtbar für eine Stadtgesellschaft sind“, lobte der Senator das Engagement der Freiwilligen.

Doch die Liste der Forderungen ist lang: Zuwegungen, marode Gebäude, veraltete Fahrzeuge, mangelnde Schutzkleidung. In gemeinsamen Gesprächen sollen diese in den nächsten Wochen sukzessive abgearbeitet werden. Vor allem aber das Zwischenmenschliche, das Gefühl vom Brandschutz- und Rettungsamt nicht ernst genommen zu werden, kränkt und verärgert die Ehrenämtler. „In Warnemünde passiert ein Verkehrsunfall, 600 m daneben steht eine Feuerwehr, der Disponent schickt eine Rostocker Feuerwehr“, beklagt Jens Michael, Wehrführer im Ostseebad. „Wenn bestimmte Leute dort sitzen, passiert das regelmäßig. Feuerwehren werden bewusst zurückgehalten“, lautet sein Vorwurf.

In der Schusslinie der Freiwilligen Feuerwehren steht aufseiten der Berufsfeuerwehr besonders der Personalratsvorsitzende des Brandschutz- und Rettungsamtes Steffen Sieratzki, der „massiv Öl ins Feuer gießt“, so Ebeling. Sieratzki meldete sich heute über die BTB-MV erneut mit einem Offenen Brief zu Wort.

„Ich würde mir wünschen, dass die Abteilungsleiter und Stabsmitarbeiter einschließlich der Amtsleitung an einem gemeinsamen Strang ziehen“, blickt Ebeling verhalten hoffnungsvoll in die Zukunft, vor allem, wenn endlich die Posse zum Thema Amtsleiter-Besetzung ein Ende hat und es wieder einen festen Ansprechpartner für die freiwilligen Helfer gibt. „Ob das mit dem Personalrat noch funktioniert, weiß ich nicht.“

Vorläufig ist Ruhe eingekehrt im Streit zwischen den Freiwilligen Feuerwehren und der Hansestadt. Ob es die Ruhe nach oder vor dem Sturm ist, wird die Zukunft zeigen. berichtet Stefanie/Rostock-Heute.

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