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Forum Bevölkerungsschutz – Bewältigung taktischer Lagen

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Ende November 2017 fand erstmalig das Forum Bevölkerungsschutz in der Johanniter-Akademie „Bildungsinstitut Niedersachsen/Bremen“ statt. Veranstalter war das Bildungsinstitut Niedersachsen/Bremen der Johanniter-Akademie in Hannover.

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Führungskräfte und Fachdozenten diskutierten über die aktuelle Lage des Katastrophenschutzes (Foto: Johanniter)

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Das erstes Forum Bevölkerungsschutz in der Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Niedersachsen/Bremen  war gut besucht (Foto: Johanniter)

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Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter befreundeter Hilfsorganisationen (Foto: Johanniter)

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Rund 80 Führungskräfte und Experten aus dem Bevölkerungsschutz der Johanniter im Landesverband Niedersachsen/Bremen, befreundete Hilfsorganisationen sowie der Feuerwehren und Polizei diskutierten über Herausforderungen bei der Bewältigung taktischer Lagen. Das Thema wurde aus der Perspektive des Niedersächsischen Innenministeriums, aus polizeilicher Sicht sowie aus dem Blickwinkel eines Ärztlichen Leiters Rettungsdienst (ÄLRD) näher betrachtet. Vertreter des Landeskriminalamts und der Bundeswehr hielten Vorträge zur Verwundetenversorgung mit den Schwerpunkten Taktik und Medizin.

Verändertes Bedrohungsszenario

Die Notwendigkeit eines leistungsfähigen Bevölkerungsschutzes zeigte sich besonders nach den historischen Flüchtlingsbewegungen vor gut zwei Jahren und den Terroranschlägen in Berlin und anderen europäischen Staaten. Aber auch bei Rockkonzerten, Zugunglücken oder Großunfällen auf Autobahnen wird der Bedarf verdeutlicht.

Die beschriebenen Vorfälle treten oft unvorhergesehen ein und betreffen einen Großteil der Öffentlichkeit. Im Ernstfall muss die medizinische Versorgung und Betreuung der Opfer gewährleistet werden. Es gilt, die Unterbringung und die Ausgabe von Getränken und Lebensmittel sowie anderen Dingen des täglichen Bedarfs sicherzustellen. Die erforderliche psychologische Betreuung sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden.

In Niedersachsen richtete man eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter intensiver Einbeziehung aller fünf Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz ein, um dem veränderten Bedrohungsszenario und den neuen Ausbildungsmöglichkeiten gerecht zu werden. Diese Vereinigung befasste sich mit der Neufassung der Vorgaben zu Stärke und Gliederung der Einheiten im Katastrophenschutz.

Niedersachsen mit neuem Katastrophenschutzsystem

Mit einem Erlass zur Gliederung und Sollstärke der Einheiten stellte das Land Niedersachsen sein Katastrophenschutzsystem dieses Jahr neu auf. Es wurde an die aktuellen Voraussetzungen angepasst. Der Referatsteilleiter Katastrophenschutz im Niedersächsischen Innenministerium, Mirko Temmler, stellte im Forum die Neukonzeption der medizinischen Gefahrenabwehr im Bundesland vor.

„Niedersachsen hat sich in diesem Jahr neue Strukturen in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr gegeben und passt sich damit an eine veränderte Bedrohungslage an. Mit zeitgemäßen Einsatzmitteln, einer fundierten Ausbildung und einer einheitlichen Einsatztaktik stärken wie den ehrenamtlich getragenen Katastrophenschutz“, sagte Mirko Temmler.

EU-Katastrophenschutzmechanismus ist Erfolgsmodell

Im Fokus der Veranstaltung standen auch nationenübergreifende Themen. Der Vertreter vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Constantin Wenzel, hielt einen Vortrag über den Katastrophenschutz der EU. „Seit 2001 wird die europäische Zusammenarbeit immer weiter intensiviert und verbessert. Heute arbeiten 34 Staaten zusammen um Katastrophenvorsorge zu betreiben, Risiken zu minimieren, sich bei Katastrophen gegenseitig zu unterstützen und auch weltweit zu helfen“, sagte Wenzel.

Ein Vortrag aus der Praxis des Bereichsleiters für Einsatzdienste bei den Johannitern im Landesverband Niedersachsen/Bremen, Thorsten Ernst, rundete die Tagung ab. Dabei stellte er die kritische Frage: „Die Anforderungen an die Führungskräfte bei Großveranstaltungen wachsen stetig – aber sind sie auch darauf vorbereitet?“ Weiterhin hinterfragte er die hinreichende Eignung und Qualifikation von Führungskräften basierend auf Erkenntnissen bei Großeinsätzen. Seine Erfahrungen als Einsatzleiter beim Deichbrand-Festival in Cuxhaven mit mehr als 55.000 Besuchern und als Gesamteinsatzleiter beim Evangelischen Kirchentag in Wittenberg mit über 120.000 Besuchern ließ Ernst in seine Rede einfließen.

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