Frankfurter Feuerwehrmuseum endgültig geschlossen
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Es hatte nicht sein sollen: Lange kämpften die Mitglieder des Feuerwehrgeschichts- und Museumsvereins Frankfurt am Main e. V. (FGMV) um ihr Museum. Doch Ende August 2024 mussten dessen Türen für immer schließen. Die Zukunft des Vereins und einiger Exponate ist noch ungewiss.
Ende einer Ära
Das Museum der Frankfurter Feuerwehr am Standort Griesheim (HE) ist Ende August 2024 endgültig geschlossen worden. Einige Jahre hatte der Feuerwehrgeschichts- und Museumsverein Frankfurt am Main e. V. (FGMV) um den Erhalt gekämpft – zunächst gab es Hoffnung: Denn 2023 hatte die BEOS AG, Eigentümerin der gemieteten Räume, eines neues Gebäudes in Aussicht gestellt. Dieses hätte die Geschichte der Feuerwehr sowie des Standorts gleichermaßen zeigen und beherbergen sollen. Allerdings sind diese Pläne nun selbst Geschichte. Am 30. August wurden die Schlüssel an die Fa. Infraserv zurückgegeben.
Zur Vorgeschichte |
Seit 2020 war das Frankfurter Feuerwehrmuseum im der ehemaligen Feuerwache des Industrieparks Griesheim beheimatet. Als dafür zu Ende Juni 2023 der Mietvertrag auslief und die Schließung drohte, stand die Zukunft des Museums erstmals auf der Kippe. Am 13. Februar 2023 appellierte der FGMV in einem offenen Brief an die Politik, den Standort zu erhalten. Wir berichteten: „Drohende Schließung: Feuerwehrmuseum Frankfurt“ (Februar 2023)
Vier Monate später gab es vorerst positive Nachrichten: Am 19. Juni 2023 wurde bekanntgegeben, dass der Mietvertrag zunächst bis August 2024 verlängert werde. Zugleich stand ein Neubau im Raum. Wir berichteten: „Zukunft des Frankfurter Feuerwehrmuseums vorerst gesichert“ (Juni 2023) |
Nur mit 7-Tage-Wochen der FGMV-Mitglieder und der Unterstützung durch zahlreiche Helfende war es möglich, den Termin für die Schlüsselübergabe einzuhalten.
Leihgaben zurückgegeben
Die Museumssammlung ist nun weitestgehend zerschlagen, die Exponate sind auf unterschiedliche Standorte verteilt. Alle Leihgaben wurden gemäß eines „5-Punkte-Plans“ der Branddirektion zurückgegeben, was die Sammlung bereits reduzierte. Dies galt etwa für
- den Rettungshubschrauber Christoph 2, den der Förderverein Christoph 2 zurückerhielt,
- die historische Fahne von Eckenheim und
- den historischen Rüstwagen RW 3-St, den die Liederbacher Feuerwehr zurücknahm.
Der erste RW-Schiene (Baujahr 1970) ging an das Verkehrsmuseum Frankfurt-Schwanheim. Die drei Fahrzeuge RW-S, Falcon und der Bootswagen waren bereits zuvor im Besitz der Branddirektion. Es ist noch nicht bekannt, was damit geschehen wird.
Exponate an andere Feuerwehrmuseen überführt
Ein Großteil der Sammlung ging an das Deutsche Feuerwehrmuseum in Fulda, wo es sich zum Teil bereits in der Ausstellung findet. Dies entspricht auch § 8.2 der Vereinssatzung (sie regelt den Verbleib des Vereinsvermögens bei Auflösung). Beispielhaft sind genannt:
- die Hartmann-Glocke,
- das GTLF-Modell von Klaus Jürgen Czech,
- die Taucherdruckkammern und die Helmtauchgeräte,
- Vitrinen sowie alle Schaufensterpuppen samt Bekleidung und Ausrüstung.
Weitere Exponate übernahmen die Feuerwehrmuseen Arnsberg, Heiligenhaus und Hermeskeil sowie die Sotzbacher Feuerwehrscheune.
Die „Restsammlung“, die nun mindestens zur Hälfte aus Eigentum der Branddirektion besteht, wurde im Lager Nieder-Erlenbach eingelagert.
Zukunft des Vereins ungewiss
Mitglieder und Freunde des FGMV e. V. zeigten sich bestürzt über die Schließung. Im Herbst ist eine außerordentlichen Mitgliederversammlung geplant. Dort wird der jetzige Vorstand geschlossen zurücktreten. Die Mitglieder sollen dann über die Zukunft des Vereins entscheiden.
Ralf Keine (FGMV),
sma
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