Jugendfeuerwehr rettet Wasser- und Wildvögel
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Immer öfter versiegen Bäche im Sommer, weil ihnen das Wasser fehlt. Darunter leidet die Natur und insbesondere auch viele Tiere. Damit diese Tiere überleben können, ist es wichtig, dass der Mensch ihnen hilft. Deswegen hat die Jugendfeuerwehr Hattingen eine groß angelegte Jugendübung abgehalten, um die Teichanlagen der Hattinger Paasmühle wieder mit Wasser zu füllen.
Mehrere hundert Wasser- und Wildvögel leben in der Hattinger Auffangstation Paasmühle. Am Wochenende des 18. September 2020 mischten sich allerdings auch andere Wesen unter sie: nämlich Mitglieder der Hattinger Jugendfeuerwehr (Ennepe-Ruhr-Kreis, NRW). Ihre Anwesenheit hatte dabei einen für die Wasservögel überlebenswichtigen Grund. Denn sie saßen auf dem Trockenen. Eigentlich speist ein Bach die großen Teichanlagen der Station. Dieser führt jedoch seit Monaten kein Wasser mehr. Die Teiche gleichen eher einer Schlammfläche. Das Beunruhigende an der Sache ist, dass die Jugendfeuerwehr erst im August schon einmal an der Auffangstation war. Im Rahmen einer großen Übung hatte sie mehrere hunderttausend Liter Wasser zu den Teichen gefördert. Da die Wetterprognosen auch in den nächsten Tagen nicht ausreichend bzw. keinen Regen vorhersagen, war nun schnelles Handeln erforderlich.
Neue Übung der Jugendfeuerwehr
Deswegen plante die Feuerwehr Hattingen in Abstimmung mit der Gelsenwasser AG eine Übung ihrer Nachwuchsbrandschützer. Der Stadtjugendfeuerwehrwart Jens Herkströter gab hierzu bekannt, dass das Bereitstellen einer Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke geübt wird. Schließlich legten die Jugendlichen eine Schlauchleitung über mehr als einen halben Kilometer. Nach kurzer Zeit stand die Wasserversorgung und über Funk kommt das Kommando „Wasser marsch“. Kurz darauf rauschen 800 l Wasser pro Minute in einer beeindruckenden Fontäne in die Teiche. Umgerechnet entspricht das etwa dem Inhalt von vier Badewannen. Die Tiere sind sichtlich erfreut. „Schon Minuten vorher konnte man eine gewisse Unruhe feststellen. Man hätte fast meinen können, dass die Tiere wissen, was nun kommt“, beobachtet Jens Herkströter, der diese Art der Übung und Unterstützung nun schon fünf Mal begleitet und mit organisiert hat.
Für die Jugendfeuerwehr war es einerseits eine gute Übung. Andererseits kamen die Jugendlichen mit der Natur in Kontakt. Auf Augenhöhe mit Schwänen, Gänsen, Störchen, Graureihern, Kormoranen und Haubentauchern. Das kommt auch nicht alle Tage vor. Thorsten Kestner, Leiter der Station, ist der Jugendfeuerwehr sehr dankbar. Denn ohne diese Aktion könnte die Station keine Tiere mehr aufnehmen und pflegen. Die Auswirkungen wären enorm, zumal die Paasmühle die einzige Station dieser Größe ist. Außerdem kommen die Tiere nicht nur aus der näheren Umgebung. Die Folgen wären also auch deutschlandweit zu spüren.
Enormer Wasserbedarf
Im Laufe des 19. September 2020 wurde der Wasserwerfer noch einmal zu einem zweiten Teich auf dem Areal umgesetzt. Bis zum Abend flossen dann mehrere hunderttausend Liter Wasser in die Anlagen. Bereits zu diesem Zeitpunkt tummelten sich wieder über 100 Wasservögel auf der frisch vorhandenen Wasseroberfläche. Die Gelsenwasser AG spendete das Wasser und unterstützt dadurch die Aufzuchtstation in ihrer Arbeit.
Die Hilfsaktion der Jugendfeuerwehr stieß auch diesmal wieder auf großes Medieninteresse. Neben der Lokalpresse begleitete auch ein Kamerateam des WDR die Arbeit der Nachwuchsbrandschützer.
Aufgrund der benötigten Wassermenge wurde die Aktion am Abend unterbrochen. Am Morgen des 20. September 2020 startete die Jugendfeuerwehr dann erneut. Zur Mittagszeit hieß es schließlich „Wasser halt“. Eine Aufgabe blieb den jungen Brandschützern aber noch: Die Schläuche mussten wieder aufgerollt und abtransportiert werden. Um 16.00 Uhr war dann alles verstaut.
Thorsten Kestner zeigte sich dankbar. Für ihn ist es bemerkenswert, mit welchem Eifer die Jugendlichen ihrem Dienst nachgehen. Für die Station ist das zudem eine unbezahlbare Hilfe. Er hofft nun, dass er die Hilfe der Jugendfeuerwehr in diesem Jahr nicht noch einmal in Anspruch nehmen muss.
Feuerwehr Hattingen
Jens Herkströter
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