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Velbert: Dank an die Retter

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Selten erfahren die Mitarbeiter im Rettungsdienst, was aus den Patienten geworden ist, denen sie nach einem Unfall, einer Herzattacke oder einem sonstigen medizinischen Notfall geholfen haben. Noch seltener kommt es vor, daß sich jemand bei den Rettern für die Hilfe bedankt. Umso mehr freuten sich jetzt die Rettungsassistenten Michael Jakob und Sven Rörig, Notfallsanitäter Lutz Käseberg und Notarzt Dr. Ludwig Röckl mit ihren Kollegen über den Besuch von Benedykt Nierychlo und dessen Familie an der Velberter Hauptfeuerwache. Vor genau acht Monaten war es dem Team gelungen, das Leben des 56-Jährigen nach einem schweren Herzinfarkt in einer dramatischen Aktion zu retten.

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Bewegender Dank an die Retter (Foto: FW Velbert)

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Die Rettungsassistenten Sven Rörig (links) und Dominik Dudziak erläutern den Gästen beim Rundgang durch die Velberter Hauptfeuerwache die Ausrüstung des Notarzteinsatzfahrzeugs. (Foto: FW Velbert)

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Der gebürtige Oberschlesier hatte sich an jenem Morgen für die Arbeit fertiggemacht und wollte die Wohnung am Nordpark gerade verlassen, schildert seine Nichte Justina Sobczak die Ereignisse. Ein stechender Schmerz in der Brust und Atemnot stoppten den Familienvater, dessen Ehefrau Gabriele umgehend den Notruf wählte. Als Ihr Mann kurz darauf kollabierte, reagierte Sohn Raphael sofort richtig und begann mit der Reanimation, während der zweite Sohn David nach draußen ging, um die Besatzungen von Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug einzuweisen. Die konnten kurz darauf direkt übernehmen und die Reanimation fortsetzen. Über eine Stunde kämpften die Retter um das Leben des Velberters – eine ungewöhnlich lange Zeit, die selten ohne schwerwiegende Spätfolgen bleibt. Die Oxygenierung, also die Sauerstoffversorgung des Körpergewebes, die kontinuierlich während der Beatmung gemessen wurde, war jedoch durchgängig gut, erinnert sich Notarzt Dr. Röckl: „Außerdem hatte der Patient immer wieder einen Puls.“ So wollten die Retter ihren Patienten nicht aufgeben, brachten das aussetzende Herz immer wieder zum Schlagen. Nach über einer Stunde war Benedykt Nierychlo weit genug stabilisiert, dass er im Rettungswagen zum Klinikum Niederberg transportiert wurde – allerdings nicht ohne eine weitere Reanimation auf dem Weg dorthin.

Im Krankenhaus wurde schließlich ein schwerer Myocardinfarkt (der Verschluss einer Arterie im Herz), außerdem ein Schlaganfall diagnostiziert. Über acht Wochen Aufenthalt in verschiedenen Kliniken folgten, die meiste Zeit davon auf der Intensivstation. Nach einer längeren Reha-Behandlung ist die Genesung des 56-Jährigen gut vorangekommen, auf den ersten Blick ist ihm die schwere Erkrankung nicht anzumerken. „Das Herz hat wieder rund Zweidrittel der Leistung vor dem Infarkt“, erläutert Justina Sobczak, als gelernte Krankenschwester mit der Materie gut vertraut. Die vollständige Genesung werde noch einige Zeit brauchen: „Aber mein Onkel ist auf einem guten Weg!“ Der richtet mit leiser, aber fester Stimme das Wort an die vier Helfer: „Ich möchte Ihnen heute herzlich dafür danken, dass Sie mein Leben gerettet haben.“ „Ohne Sie wäre mein Mann heute nicht mehr. Sie waren an diesem Morgen unsere Schutzengel!“ fügt Ehefrau Gabriele hinzu und umarmt die vier Retter der Reihe nach.

„Wir freuen uns sehr, dass es Ihnen wieder so gut geht“, sagt Notarzt Dr. Röckl, der auch die gute Reaktion der Familie, insbesondere die schon begonnene Reanimation durch Sohn Raphael hervorhebt. Der Dank ihres Patienten hat die Retter sichtlich bewegt, er sei eine schöne Wertschätzung und Bestätigung für ihre Arbeit und ein Ansporn für die nicht selten herausfordernden Einsätze, die im Rettungsdienst gefahren würden. „Ich arbeite seit 1995 im Rettungsdienst, aber das ist erst das zweite Mal, dass sich jemand bei mir für einen Einsatz bedankt“, sagt Notfallsanitäter Lutz Käseberg. Für Gabriele Nierychlo ist der Besuch auf der Feuerwache auch Anlaß, ein Zeichen zu setzen: „Immer wieder liest man in der Zeitung, daß Rettungskräfte beschimpft, beleidigt und sogar angegriffen werden. Das kann ich nicht verstehen“, sagt die Velberterin. Mit ihrer Familie hat sie den Kollegen außerdem eine selbstgebackene Torte und einen Präsentkorb mitgebracht, außerdem erhalten alle vier einen kleinen Schutzengel als Anhänger.

Dem Kaffeetrinken schloß sich eine Führung von Wachführer Hermann Schramme durch die Hauptfeuerwache an. Neben der umfangreichen Ausstattung der Feuerwehrfahrzeuge beeindruckte die Besucher besonders die technische Ausrüstung von Notarzteinsatzfahrzeug und Rettungswagen, die beim Einsatz vor acht Monaten erheblich zur erfolgreichen Rettung beigetragen hatten.

FW Velbert

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