Bombe auf Großbaustelle in Nürnberg entdeckt
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Am 22. Juni 2021 musste erneut eine amerikanische Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in der Frankenmetropole Nürnberg entschärft werden. Während die Einsatzkräfte, die Anwohner und Beschäftigte einiger Betriebe durch wiederholtes Auffinden von Fliegerbomben auf einer Großbaustelle im Stadtsüden mit den Evakuierungs- und Sicherungsmaßnahmen inzwischen bestens vertraut sind, kam es diesmal zu Verzögerungen bei der Entschärfung.
Bei Sondierungsarbeiten entdeckten Mitarbeiter am 22. Juni 2021 auf einer Großbaustelle in der Nähe des Rangierbahnhofs in Nürnberg (kreisfrei, BY) eine 112,5 kg schwere Fliegerbombe. Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes Tauber legten in den Mittagsstunden zuerst einen Sicherheitsradius von 300 m fest. Außerdem forderte die Einsatzleitung Überseecontainer an, die mit Wasser gefüllt einen Splitterschutz um die Fundstelle bildeten. Während die Überseecontainer zeitnah am Fundort eintrafen, trat ein anderes Problem auf: Der 50-Tonnen Feuerwehrkran, der die Containerburg um den Fundort aufstellen sollte, konnte diese Aufgabe wegen des unbefestigten Untergrunds nicht übernehmen. Deshalb bedurfte es der Nachforderung eines Ketten-Löffelbaggers einer Baufirma.
Aufschlagzünder der Bombe bereiten Schwierigkeiten
Währenddessen evakuierten Trupps von Polizei, Feuerwehr, THW und Hilfsorganisationen zahlreiche Privatwohnungen und zehn Betriebe. Außerdem war auch eine Kleingartenanlage von der Räumung betroffen. Eine U-Bahnlinie musste zeitweise in dem betroffenen Streckenabschnitt ebenfalls den Betrieb einstellen. Am späten Nachmittag, nach rund vier Stunden Vorbereitung, begann das Sprengteam schließlich mit der Entschärfung. Doch auch hier gab es eine Verzögerung: Die beiden Aufschlagzünder der mit 56 kg Explosivmasse gefüllten Fliegerbombe saßen fest. Nach rund 90 min hatte der Sprengmeister mit seinem Team es dann doch geschafft und konnte Entwarnung geben.
Während des Zweiten Weltkrieges richteten Fliegerbomben der Alliierten Streitkräfte schwere Zerstörungen an der Stadt Nürnberg mit ihren zahlreichen Industriebetrieben an. Ein Ziel war dabei der Rangierbahnhof, ein Knotenpunkt für den Güterverkehr, was das Auffinden von noch intakten Kampfmitteln immer wieder erneut bestätigt. Rund 150 Einsatzkräfte waren diesmal beteiligt.
Thomas Birkner
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