Durchzündung bei Großbrand in einer Holzhandlung
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Brände in holzverarbeitenden Betrieben sind sehr gefährlich und die Feuerwehren gehen dabei mit größter Vorsicht vor. So auch am 4. August 2020, als ein Großbrand in einer Holzhandlung einen Einsatz mit ca. 250 Kräften auslöste. Im Verlauf des Einsatzes kam es zu einer Durchzündung, bei der sich durch die Vorsicht der Einsatzkräfte glücklicherweise niemand verletzt hat.
Zu einem ausgedehnten Großbrand in einer Holzhandlung rückte die Feuerwehr Hückelhoven am 4. August 2020 aus. Gegen 20.00 Uhr hatte die Brandmeldeanlage der Holzhandlung Wicht in Hückelhoven Brachelen (LK Heinsberg, NRW) ausgelöst. Die alarmierten Kräfte stellten beim Eintreffen an der Einsatzstelle einen Brand im Eingangsbereich zum Verkaufsraum fest. Hinter der Metallverkleidung war ein Feuer ausgebrochen.
Die Einsatzkräfte drangen über den Eingangsbereich in den Verkaufsraum vor und leiteten die ersten Löschmaßnahmen ein. Aufgrund der rasanten Ausbreitung des Brands unter der Fassadenverkleidung musste sich der Trupp jedoch zurückziehen. Hier kam es dann zu einer schlagartigen Durchzündung im Bereich des Verkaufsraums, der im Vollbrand stand. Glücklicherweise wurden dabei jedoch durch den rechtzeitigen Rückzug keine Einsatzkräfte verletzt.
Mehrbedarf an Einsatzkräften
Wegen der zunehmenden Brandintensität wurden in der Anfangsphase weitere Kräfte aus den Nachbarkommunen Wassenberg, Wegberg, Heinsberg, Geilenkirchen, Erkelenz sowie dem Kreis Düren aus Linnich und Stockheim nachgefordert. Die Einsatzstelle wurde frühzeitig in vier Einsatzabschnitte eingeteilt. Der massive Löschwasserbedarf mit in der Spitze 18.000 l/min konnte durch das Trinkwassernetz nicht sichergestellt werden. Deshalb verlegten die Einsatzkräfte im Einsatzverlauf mehrere Versorgungsleitungen bis zum Baggersee Kapbusch und richteten Wasserentnahmestellen am Teichbach ein. Nachdem die Löschwasserversorgung gesichert war, starteten die Feuerwehrkräfte einen vollumfänglichen Löschangriff.
Im Einsatzverlauf wurden insgesamt drei Personen, davon zwei Feuerwehrkräfte, leicht verletzt. Zwei Personen wurden zur weiteren Behandlung vorsorglich einem Krankenhaus zugeführt. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung führte der Messzug des Kreises Heinsberg umfangreiche Schadstoffmessungen durch. Diese lagen jedoch alle im Normalbereich. Über die Warn-App NINA wurde vorsorglich eine Warnung vor Rauch und einer Geruchsbelästigung an die Bevölkerung herausgegeben. Der Energieversorger schaltete im Laufe des Einsatzes den Gas- sowie Stromanschluss ab.
Rettung der Lagerhalle
Nachdem der Ausstellungs- sowie der Verkaufsraum teilweise eingestürzt waren, konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf das Halten der Lagerhalle. Die hier eingeleiteten Löschmaßnahmen zeigten im Laufe der Brandbekämpfung Wirkung. Dadurch wurde der Lagerhallenbereich gehalten. Um an die Glutnester im Brandschutt zu gelangen, begutachtete ein THW-Fachberater in der Nacht die Brandstelle. Anschließend begann ein Radlader, den eingestürzten Bereich zu räumen. So gelangte die Feuerwehr an die verbliebenen Glutnester. Die Verpflegung der Einsatzkräfte stellte die Einsatzeinheit 4 des MHD sicher. Insgesamt waren ca. 250 Einsatzkräfte im Einsatz.
Feuerwehr Hückelhoven
Josef Loers
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