Einsatzstichwort passt nicht ganz: THL statt Brandbekämpfung
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Gelegentlich gehen Einsatzrealität und Einsatzstichwort ein wenig auseinander. So auch am 21. Juni 2023, als die FF Stockach zu einem Fahrzeugbrand alarmiert wurde. Flammen und Rauch suchten sie an der Einsatzstelle vergebens, stattdessen erwartete sie eine umgestürzte landwirtschaftliche Zugmaschine.
Der Alarm kam um 18:46 Uhr an einem Mittwochabend. Er schickte Angehörige der Abteilungen Espasingen und Wahlwies der FF Stockach (LK Konstanz, BW) am 21. Juni 2023 um 18:46 auf die Bundesstraße 313 am Ortseingang von Espasingen. Dort sollte sie ein Fahrzeugbrand erwarten – doch war hier eine korrigierende Rückmeldung erforderlich. Die Einsatzkräfte fanden eine auf der Seite liegende landwirtschaftliche Zugmaschine nebst in der Leitplanke hängendem Jauchefass vor. Letzteres war mit 27.000 l gut gefüllt.
Einsatzstichwort vs. Realität
Wie sich herausstellte, war mutmaßlich einer der Reifen des Jauchefasses während der Fahrt geplatzt, wodurch es zum Unfall gekommen war. Gebrannt hatte das Gespann zu keinen Zeitpunkt. Bei dem Unfall blieb der Fahrer des Gespanns unverletzt und hatte sich auch selbst aus dem Fahrzeug befreien können. Bis der Rettungsdienst eintraf, betreuten ihn Einsatzkräfte der Feuerwehr.
Die Einsatzkräfte schickten sich also zu einer Technischen Hilfeleistung an. Sie sicherten die Einsatzstelle ab, stellten den Brandschutz sicher und nahmen auslaufende Betriebsstoffe auf. Auch die Jauche aus dem havarierten Fass musste in ein neues umgepumpt werden. Mitarbeitende einer ortsansässigen Fachfirma mit Bergekran stellten das verunfallte Fass und die Zugmaschine schließlich wieder auf und transportierten die Fahrzeuge ab. Daraufhin reinigten Angehörige einer Fachfirma die Fahrbahn und die Straßenmeisterei reparierte die defekte Leitplanke. Der aufkommenden Dunkelheit trat die Feuerwehr entgegen und leuchtete die Einsatzstelle aus.
28 Feuerwehrangehörige waren gute drei Stunden im Einsatz gebunden. Ihnen zur Seite standen die Polizei, der Rettungsdienst, die Straßenmeisterei und die Technischen Dienste der Stadt. In den sozialen Medien ging die Meldung um, es bestehe eine Gefahr für Bevölkerung oder Umwelt. Dies war zu keinem Zeitpunkt der Fall.
Julian Schmitt,
Freiwillige Feuerwehr Stockach
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