Großbrand am Rangierbahnhof zerstört Lagerhalle
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Am Morgen des Dritten Advents (15. Dezember 2019) rückte die Feuerwehr Nürnberg zu einem Großeinsatz aus. Anschließend kämpften 150 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr mehrere Stunden lang gegen einen Großbrand an einem Rangierbahnhof. Dabei entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe und auch der Materialaufwand war erheblich.
Alarmierung
Die erste Alarmierung ging gegen 7.45 Uhr ein. Dabei wurde ein Löschzug der BF Nürnberg zu einer unklaren Rauchentwicklung in ein Wohn- und Industriegebiet beordert. Im weiteren Verlauf gingen jedoch noch mehr Anrufe ein, die unterschiedliche Informationen zum Einsatzort lieferten. Aus diesem Grund und wegen der starken Rauchentwicklung erhöhte die ILS (Integrierte Leitstelle) Nürnberg das Einsatzstichwort und alarmierte zusätzlich einen weiteren Löschzug einer benachbarten Berufsfeuerwehrwache. Die Mannschaft des Löschzugs 4 konnte das Feuer dann in einer Lagerhalle in einem Gewerbegebiet lokalisieren. Es befindet sich am Rande des zweitgrößten Rangierbahnhofs Deutschlands. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Brand allerdings bereits auf den gesamten Lagertrakt übergegriffen.
Großbrand fordert die Rettungskräfte
Die Kräfte der beiden erstalarmierten Löschzüge begannen sofort mit der Bekämpfung des Feuers in der ca. 1.500 m² großen Betriebsstätte. Nachalarmierte Einheiten der FF Nürnberg kamen anschließend zur Unterstützung dazu. Um eine Ausbreitung des Brands auf eine angrenzende Lagerhalle zu vermeiden, bauten die Einsatzkräfte dann mit einer dritten Drehleiter erfolgreich eine Riegelstellung auf. Zudem stellten Druckgasflaschen an der Fassade des Brandbereichs einen zusätzlichen Gefahrenschwerpunkt dar, weshalb die Einsatzkräfte diese sofort entfernten. Außerdem schützten die Trupps weitere Lagerbereiche für brennbare Gase und Flüssigkeiten mit Strahlrohren.
Im weiteren Einsatzverlauf mussten die Einsatzkräfte zur Sicherstellung des enormen Löschwasserverbrauchs über lange Wegstrecken Schlauchleitungen verlegen. Dabei unterstützten sie auch Kräfte der Werkfeuerwehr Siemens. Außerdem betrieben diese einen Bereitstellungsraum auf dem angrenzenden Werkgelände, in dem Sonderfahrzeuge für die Logistik, die Löschwasserversorgung und die Einsatzleitung des Großeinsatzes bereitstanden. Da sich die Ausfahrt des Rangierbahnhofs direkt hinter der Lagerhalle im Gefahrenbereich befand, wurde gemeinsam mit einem Notfallmanager der Deutschen Bahn auch der Betrieb auf den angrenzenden Gleisen eingestellt. Zudem entfernte man Güterwaggons aus dem erweiterten Gefahrenbereich.
Schutz der Bevölkerung vor der Rauchentwicklung
Der Großbrand hatte auch eine enorme Rauchentwicklung zur Folge. Deshalb erfolgte parallel zu den ersten Brandbekämpfungsmaßnahmen eine Warnung der Bevölkerung über das Katwarn-System. Zusätzlich kamen Sonderfahrzeuge für Messungen im Umfeld sowie in der Ausbreitungsrichtung der Rauchgaswolke zum Einsatz. Erst gegen 12 Uhr waren die Messungen abgeschlossen und die Warnhinweise konnten wieder eingestellt werden. Die starke Rauchentwicklung erschwerte außerdem die direkte Brandbekämpfung. Für die PA-Logistik wurden zwei Gerätewagen Atemschutz bereitgestellt. Nach rund zwei Stunden hatten die Einsatzkräfte den Großbrand so weit unter Kontrolle, dass sie mit gezielten Nachlöscharbeiten beginnen konnten. Diese dauerten dann bis zum späten Nachmittag an.
Bilanz des Großbrands
Ein Statiker der Bauordnungsbehörde beurteile anschließend das betroffene Gebäude und stellte eine mögliche Einsturzgefahr fest. Deshalb wurde das Betreten verboten. Der durch die Flammen entstandene Sachschaden ist enorm.
Neben Einheiten aller fünf BF-Wachen war die FF Nürnberg mit den Abteilungen Eibach, Werderau, Gartenstadt, Katzwang, Worzeldorf Moorenbrunn, Altenfurt, Höfles und Almoshof bei dem Großbrand eingesetzt. Außerdem wurden weitere Einheiten der FF Nürnberg zur Absicherung des Stadtgebietes für eventuelle Paralleleinsätze alarmiert. Der Rettungsdienst stellte zudem mit Fahrzeugen der täglichen Vorhaltung und mit nachalarmierte Schnelleinsatzgruppen die medizinische Versorgung sicher. Glücklicherweise wurde jedoch niemand verletzt.
Thomas Birkner
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