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Kampf um ein historisches Fachwerkhaus in Nürnberg

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Die historische Altstadt Nürnberg um St. Lorenz und St. Sebald  ist dank zahlreicher, bedeutsamer Fachwerkgebäude und Kirchen weltbekannt. Dort brach am 5. März 2020 frühmorgens ein Brand in einem Restaurant in der Nähe des Albrecht-Dürer-Hauses aus. Das historische Fachwerkhaus ist im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt und wurde erst 2017 saniert. Rund 100 Feuerwehr-Einsatzkräfte gaben bis in die Abendstunden ihr Bestes, um das kulturell wertvolle Gebäude zu retten.

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Stundenlang konnte nur unter PA gearbeitet werden. Ein regelmäßiger Austausch der BF- und FF-Kräfte war deshalb notwendig. Foto: Thomas Birkner

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Die starke Rauchentwicklung erschwerte die Löscharbeiten. Foto: Thomas Birkner

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Zeitweise kamen bis zu drei Drehleitern zum Einsatz. Foto: Thomas Birkner

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Die Höhenrettungsgruppe der FW 2 sicherte die Arbeit am Dach ab. Foto: Thomas Birkner

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Das Dach war nur von der Frontseite von den Drehleitern zu erreichen. Foto: Thomas Birkner

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Nutzung eines Dachgiebels zur Brandbekämpfung. Foto: Thomas Birkner

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Der enorme Verbrauch von PA wurde mit zwei Gerätewagen Atemschutz sichergestellt. Foto: Thomas Birkner

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Zahlreiche Besucher bewundern täglich den Tiergärtnertorplatz auf dem Burgberg in der Sebalder Altstadt (Nürnberg, BY). Das Stadtviertel bietet mit seinen historischen Gebäuden eine malerische Perspektive. Doch durch diese Gebäude sowie wegen seiner geographischen Lage und der erschwerten Zufahrtsmöglichkeiten steht das Viertel bei der Feuerwehr unter einer erhöhten Alarmstufe.

Der Auslöser: Küche in Vollbrand

Um 8.15 Uhr gingen bei der ILS Nürnberg mehrere Notrufe über einen Zimmerbrand und über eine Rauchentwicklung in der Nähe des Albrecht-Dürer-Hauses ein. Daraufhin entsandte die ILS gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung zwei Löschzüge, Inspektions- und Direktionsdienst und weitere Sonderfahrzeuge. Beim Eintreffen der ersten Einheiten bestätigte sich der Alarm: Im zweiten Obergeschoss des ersten Brandhauses erwartete ein Vollbrand einer Küche die Einsatzkräfte. Mehrere PA-Trupps konnten diesen jedoch rasch bekämpfen. Allerdings war auch im Dachstuhl des Nachbargebäudes eine Rauchentwicklung feststellbar. Wie sich dann herausstellte, hatte sich das Feuer durch die Geschossdecke in den Dachstuhl ausgebreitet. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle Anwohner der betroffenen Gebäude in einem nahegelegenen Hotel in Sicherheit.

 

Brandbekämpfung am Fachwerkhaus

Der Dachstuhlbrand forderte die Feuerwehr dann noch bis in die Abendstunden hinein. Die Einsatzkräfte bekämpften die Flammen im Innenangriff und über Drehleitern. Dazu war die Öffnung des langgezogenen Dachs in mühevoller Kleinarbeit notwendig. Hohlböden in den Etagen der Gebäude erschwerten die Brandbekämpfung zusätzlich. Außerdem kam es zeitweise immer wieder zu Rückzündungen. Die starke Rauchentwicklung lies den Einsatz der Trupps nur unter umluftunabhängigem Atemschutz zu.

Um einen genauen Überblick auf die betroffenen Gebäude zu erhalten, konnte die Einsatzleitung auf einen Polizeihubschrauber zurückgreifen. Dieser übermittelte aus der Luft Lagebilder der betroffenen Objekte. Polizeikräfte sicherten zudem den reibungslosen Einsatz der Trupps und leiteten darüber hinaus weitgehende Absperrmaßnahmen ein. Der Rettungsdienst stand mit mehreren Fahrzeugen und Personal bereit.

Die Brandbekämpfung und die Nachlöscharbeiten dauerten mehrere Stunden an. Dabei kamen Einheiten aus allen fünf BF-Wachen zum Einsatz. Weiterhin unterstützen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Nürnberg Almoshof, Werderau, Gartenstadt, Altenfurt und Boxdorf. Außerdem besetzten weitere FF-Einheiten die Gerätehäuser, um Paralleleinsätze im Stadtgebiet abdecken zu können. Nach ersten Erkenntnissen wurden bei dem Einsatz keine Personen verletzt. Die Aufräumarbeiten konnten erst in den Abendstunden beendet werden.

Das Albrecht-Dürer-Haus und weitere historische Gebäude sind von dem Brand nicht betroffen. Die Ursache des ursächlichen Küchenbrandes, wie sich das Feuer in den Dachstuhl ausbreiten konnte und die Feststellung des  Sachschadens ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen, die noch vor Ort aufgenommen wurden.

Thomas Birkner

 

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