Mehrfamilienhaus in Rösrath brennt
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Ein Dachstuhlbrand ist tückisch und oft schwer zu löschen. Als am 6. Oktober 2024 ein Mehrfamilienhaus in Rösrath betroffen war, nahm die Feuerwehr einen Außen- und Innenangriff vor. Einsatzkräfte mussten auf das brennende Dach steigen, um die Dachhaut teilweise zu öffnen. Es sollte ein mehr als achtsündiger Einsatz im Kampf gegen das Feuer werden.
Groß alarmiert
Am 6. Oktober um 15.18 Uhr rückten alle Einheiten der Feuerwehr Rösrath-Stadt sowie der Einsatzleitwagen (ELW), die Drehleiter und der Gerätewagen-Nachschube (GW-N) aus, um einen Dachstuhlbrand zu löschen. Sie nahmen bereits auf der Anfahrt eine starke Rauchentwicklung im Bereich des Daches eines Mehrfamilienhauses wahr. An der Einsatzstelle angekommen, stellte Einsatzleiter Bastian Eltner fest, dass noch fünf Bewohner/-innen im Gebäude waren und forderte sie umgehend auf, dieses zu verlassen. Er forderte eine zweite Drehleiter (aus Bergisch Gladbach) und eine Einheit der Feuerwehr Overath an, die neben der Unterstützung an der Einsatzstelle auch den Grundschutz vor Ort sicherstellte.
Außen- und Innenangriff an dem Mehrfamilienhaus
Er befahl zwei Angriffstrupps unter Atemschutz in das Gebäude, um die Löschmaßnahmen an dem Dachstuhlbrand zu starten. Parallel leitete die Besatzung der Rösrather Drehleiter einen Außenangriff ein, die als Verstärkung nachgeforderte Drehleiter aus Bergisch Gladbach wurde parallel dazu vorbereitet.
Der Innenangriff musste im weiteren Verlauf unterbrochen werden, um Teile der Dachhaut ohne Gefahr für den damit beauftragen Atemschutztrupp öffnen zu können. Zu diesem Zweck gingen Feuerwehrmänner und -frauen auf das Dach vor. Die Absturzsicherungen erfolgte über die beiden Drehleitern. Das Öffnen der Dachhaut offenbarte verdeckte Glutnester, die die Einsatzkräfte somit löschen konnten. Sie hatten das Feuer gegen 20.30 Uhr in Gewalt.
Erschwerte Bedingungen
Weil sowohl das Feuer als auch die Löscharbeiten den Dachstuhl stark in Mitleidenschaft gezogen hatten, war ab dem späteren Abend kein Innenangriff mehr möglich. Deshalb bekämpften die Feuerwehrangehörigen letzte Brandnester schließlich nur noch im Außenangriff. Schließlich bedeckten se den gesamten Dachstuhl mit Schaum, um das Wiederaufflammen zu verhindern. Rund 8 Stunden nach Alarmierung, um 23.12 Uhr, meldete der Einsatzleiter schließlich „Feuer aus“. Bis 1.30 Uhr nachts blieb eine Brandwache an der Einsatzstelle, die jedoch nicht mehr nachlöschen musste.
Wertvolle Hilfe kam unter anderem von der Drohneneinheit des DRK (Deutsches Rotes Kreuz), die den Einsatzleiter mit Livebildern aus der Luft versorgte. Diese leisteten wertvolle Dienste für die Lagebeurteilung. Die Unterstützungsabteilung der Feuerwehr Rösrath organisierte die Erstversorgung der Einsatzkräfte mit Getränken, was später das DRK übernahm, das zudem einen Toilettenwagen für die Einsatzkräfte mitbrachte.
Warnung der Bevölkerung
Schon früh wurde eine Warnung der Bevölkerung veranlasst, weil die extreme Rauchentwicklung und -ausbreitung potenziell gefährlich war. Nachdem der nachalarmierte Messzug des Rheinisch-Bergischen Kreis allerdings nach umfassenden Messungen keine dementsprechende Feststellung machte, konnte die Warnung um 20:55 Uhr aufgehoben werden. Glück hatten Bahnfahrende: Obwohl die Bahnanlage nahe der Einsatzstelle verläuft, war der Schienenverkehr aufgrund der günstigen Windverhältnisse nicht beeinträchtigt.
Insgesamt waren über 100 Einsatzkräfte unter Leitung von Bastian Eltner mehr als acht Stunden lang im Einsatz. Nach Abschluss des Feuerwehreinsatzes beschlagnahmte die Polizei das Mehrfamilienhaus für weitere Ermittlungen.
Björn Roth (Feuerwehr Rösrath)
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