Northeim: Fachwerkhaus steht in Vollbrand
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Zunächst drang nur dichter Qualm aus einem Einfamilienhaus im niedersächsischen Northeim-Hammenstedt. Obwohl die alarmierten Kräfte der Feuerwehr schnell vor Ort waren und mit der Brandbekämpfung begannen, stand das Fachwerkhaus bald in Vollbrand. Der Bewohner konnte sich mit leichten Verletzungen selbst aus dem Haus retten.
Ein aufmerksamer Nachbar sah am 06.01.2017 gegen 15:20 Uhr in Hammenstedt (LK Northeim, NI) in der Schmiedegasse Qualm aus dem Dach und den Fenstern des 1. Obergeschoß eines Einfamilien-Fachwerkhauses aufsteigen. Über den Notruf verständigte er die Leitstelle Northeim und die Polizei. Der 49-jährige Hausbewohner konnte sich mit leichten Verletzungen selbst aus dem Haus retten. Er wurde mit einem Rettungswagen in die Helios Albert-Schweitzer-Klinik nach Northeim gebracht.
Vollalarm
Die Disponenten in der Leitstelle in Northeim lösten Vollalarm (Sirene und Digitale Funkmeldeempfänger) für die Ortsfeuerwehr Hammenstedt und Digitale Funkmeldeempfänger für die Schwerpunktfeuerwehr Northeim sowie einen Rettungswagen von Northeim aus.
Kurz nach der Alarmierung der Ortsfeuerwehr Hammenstedt fuhren der Ortsbrandmeister und fünf Feuerwehrleute mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser zur Einsatzstelle. Acht Kameraden folgten mit ihren privaten Fahrzeugen oder gingen zu Fuß die wenigen Meter vom Feuerwehrhaus zur Brandstelle. Dort angekommen, rüsteten sich zwei Trupps mit Atemschutz und einem C-Rohr aus und gingen in das Haus. Ein weiterer Trupp bekämpfte mit einem C-Rohr von außen die Flammen. Weitere Kameraden von Hammenstedt verlegten eine B- Leitung von einem Unterflurhydranten zu ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug. Zu diesem Zeitpunkt war der 49-jährige Bewohner schon aus dem Haus und wurde von dem Rettungsdienst versorgt.
Nachalarmierung
Nachdem der Stadtbrandmeister und der Brandmeister vom Dienst der Schwerpunktfeuerwehr Northeim das Ausmaß des Brandes sahen, gaben sie einen Lagebericht zur Leitstelle Northeim ab und forderten Verstärkung von der Stützpunktfeuerwehr Langenholtensen, den Ortsfeuerwehren Bühle, Hillerse, Sudheim und einer weiteren Drehleiter von der Feuerwehrtechnischen Zentrale Northeim an. Als die nachalarmierten Ortsfeuerwehren an der Einsatzstelle eingetroffen waren standen das Untergeschoß und das Obergeschoß in Vollbrand. Fünf Atemschutztrupps begannen sich mit drei C-Rohren den Innenangriff und zwei Trupps mit zwei C-Rohren den Außenangriff.
Somit wurden von der Straßenseite her drei C- Rohre und von der Hofseite her zwei C-Rohre eingesetzt. Weiterhin wurde von der Drehleiter der Stadt (DLK 18/12) mit dem Wenderohr vom Korb aus die Flammen im Dachbereich gelöscht. Von der Drehleiter des Landkreises Northeim (DLK 23/12) wurde das Dach (Dachziegel entfernt) geöffnet, damit mit dem Wenderohr vom Korb aus das Feuer besser gelöscht werden konnte. Weiterhin wurde ein Übergreifen auf das nur einen Meter entfernte Nachbarhaus verhindert.
Dachboden wird eingeschäumt
Nach etwa einer Stunde konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Da sich im Haus wegen der räumlichen Enge noch Brandnester befanden, die nicht richtig abgelöscht werden konnten, wurden die Räume und der Dachboden mit Löschschaum eingeschäumt. Um genügend Schaummittel zur Verfügung zu haben wurde der Gerätewagen-Logistik mit Schaummittelbehälter und Beleuchtungsmaterialien alarmiert.
Nach Auskunft der Polizei steht die Brandursache noch nicht fest, da das Haus noch nicht betreten werden kann. Der Gesamtschaden wird von der Polizei mit 100.000 € angegeben. Das gesamte Wohnhaus ist durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen und derzeit nicht bewohnbar.
Die Baufachberater-Gruppe von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk Northeim wurden alarmiert, um die Statik am Brandhaus zu kontrollieren. Die Schnell-Einsatz-Gruppen vom Deutschen-Roten-Kreuz und Johanniter-Unfall-Hilfe hatten den Eigenschutz der Einsatzkräfte übernommen. Der Versorgungszug vom Deutschen-Roten-Kreuz versorgte die etwa 100 Einsatzkräfte mit Essen und heißen Getränken. Der Vertreter von Northeims Bürgermeisters, Jörg Dödenhöft und Stadtbrandmeister Günter Brünig konnten sich vor Ort von den Arbeiten der Feuerwehren überzeugen. Mitarbeiter der Stadtwerke Northeim stellten den Strom und das Wasser des Hauses ab.
Gefrierendes Löschwasser
Da das Löschwasser bei den starken Minusgraden sofort auf der Straße gefror und es zu gefährlicher Glätte kam, streuten Mitarbeiter des Technischen Dienstes der Stadt Northeim die Straße vor der Einsatzstelle mit Streusalz ab. Hausbewohner aus der Nachbarschaft hatten ihren Salzvorrat schon vorher der Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Für die Atemschutzgeräteträger, die durchnässt waren, wurde von der Feuerwehrbereitschaft 4 des Landkreises Northeim trockene Kleidung zur Einsatzstelle gebracht, die im Feuerwehrhaus Hammenstedt ausgegeben wurde. Der Brandort wurde von der Polizei beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an.
Horst Lange, Pressesprecher KFW
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