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Seenotrettung auf ungewöhnlichem Einsatz

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Normalerweise ist die deutsche Seenotrettung mit maritimen Such- und Rettungsaufgaben betraut. Doch ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Einsätze. So kam es, dass die Seenotretter am 23. März 2020 medizinische Proben von Norderney nach Norddeich transportierten.

Seenotretter bei der Amtshilfe: Am 23. März brachten sie medizinische Proben von Norderney nach Norddeich. Foto: DGzRS

Am 23. März 2020 kam es für die Seenotretter auf Norderney zu einem ungewöhnlichen Einsatz. Weil aufgrund der Corona-Krise Touristen die Insel nicht betreten dürfen, fahren die Inselfähren zurzeit seltener und nicht immer zu medizinisch notwendigen Zeiten. Deshalb hat der Seenotrettungskreuzer EUGEN medizinische Proben von Patienten, die dringend auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet werden sollen, ans Festland transportiert. Ein Arzt, der auf Norderney die Tests koordiniert, bat die Seenotretter um Hilfe. „Wir können dies in dringenden Fällen leisten, wenn keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung stehen und wir selbst nicht anderweitig im Einsatz sind“, erläutert Peter Henning, Vormann des Kreuzers.

Amtshilfe bei freien Kapazitäten

Damit leisten die Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit der Inseln. Voraussetzung: Die Seenotretter dürfen in keinem Einsatz zur Suche und Rettung auf See gebunden sein. Die DGzRS trägt nämlich die Verantwortung für den maritimen Such- und Rettungsdienst (SAR = Search and Rescue) in der Nord- und Ostsee. Dieser muss weiterhin Vorrang haben. Sind allerdings ausreichend Kapazitäten vorhanden, springt die Seenotrettung gern im Rahmen der Amtshilfe ein, um zu helfen. Zuerst wurden die Norderneyer Proben zum Liegeplatz der Seenotretter im Inselhafen transportiert. Die EUGEN brachte sie anschließend nach Norddeich und von dort ging es weiter ins Labor.

Die DGzRS blickt auf eine 155-jährige Geschichte zurück. In dieser Zeit stellten die Seenotretter schon oft die Versorgungssicherheit der Menschen auf den Nord- und Ostseeinseln sowie den Halligen im nordfriesischen Wattenmeer sicher und leisteten wichtige Unterstützung. So zum Beispiel im Eisnotdienstes im Winter. Aber auch bei Sturmfluten und sogar bei Bränden, wenn es an Löschwasser mangelte.

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

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