Segler in gefährlicher Lage
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Dramatische Situation auf der Nordsee westlich von Norderney: Vermutlich über ein Leck am Stevenrohr ist plötzlich in eine Segelyacht sehr viel Wasser eingedrungen. Mit Bordmitteln konnte die zweiköpfige Besatzung den Wassereinbruch nicht stoppen.
Die Seenotretter der Station Norderney hatten bereits über den internationalen Not- und Anrufkanal 16 von der Notlage der Segelyacht erfahren, als die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS sie am Samstag (26.5. 2018) gegen 15.45 Uhr alarmierte: Westlich von Norderney war es auf einer Segelyacht zu einem starken Wassereinbruch gekommen – das Schiff mit zwei Männern an Bord drohte zu sinken.
Als erfahrene Seeleute war den Seenotrettern sofort die große Gefahr bewusst, in der sich die zwei Segler befanden. Umgehend starteten sie die vorgewärmte Maschine der EUGEN und liefen mit Höchstgeschwindigkeit von 22 Knoten (rund 41 km/h) zur zehn Meter langen „Ao Tea“.
Unterdessen war bereits ein Gaffelsegler beim Havaristen angekommen und schleppte ihn in Richtung der ostfriesischen Insel. Ebenso bot der Hochsee-Bergungsschlepper „Nordic“ seine Hilfe an, der sich unweit der Unglücksstelle befand. Seine Unterstützung war jedoch nicht mehr notwendig, da die Seenotretter bereits vor Ort eingetroffen waren: „Die Segler waren sehr erleichtert, als wir bei ihnen längsseits gingen und unsere leistungsstarke Lenzpumpe übergaben“, erzählt Vormann Gerd Schwips. Mit ihnen gelang es schließlich, den Wassereinbruch unter Kontrolle zu bekommen – langsam sank der Wasserstand im Inneren der Segelyacht.
Bei leicht kabbeliger See und östlichen Winden der Stärke 4 bis 5 (bis zu 38 km/h) schleppten die Seenotretter die „Ao Tea“ mit den beiden Seglern an Bord mit geringer Geschwindigkeit sicher in den Hafen von Norderney. Während der gesamten Schleppreise von der Ansteuerungstonne des Seegatts „Dovetief“ bis an die Pier musste die Lenzpumpe ununterbrochen laufen: „Ohne Pumpenhilfe wäre das Boot sicherlich verloren gewesen“, berichtet Gerd Schwips.
Motoryacht sitzt fest
Als die Seenotretter gerade gegen 17.30 Uhr beim klar Schiff machen waren, alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS sie erneut: Eine Motoryacht mit zwei Personen an Bord war westlich von Norderney auf einer Sandbank festgekommen. Glücklicherweise verlief dieser Einsatz nicht so dramatisch wie der erste – die Besatzung des Seenotrettungskreuzers EUGEN zog die „Vasa“ in tieferes Gewässer und anschließend konnte die Motoryacht die Fahrt alleine fortsetzen.
Verletzte Jetski-Fahrer
Offenbar nach einer Kollision mit einem anderen Wasserfahrzeug waren ein Jetski-Fahrer und sein Sohn in der Ostsee vor Neustadt i. H. verletzt ins Wasser gestürzt. Der Junge wurde von der Besatzung eines vorbeifahrenden Motorbootes aufgenommen und im Hafen von Neustadt an den Landrettungsdienst übergeben. Den Mann nahm ein Ehepaar an Bord ihrer Segeljolle und alarmierte die Seenotretter. Aufgrund eines Open-Ship-Termins in Neustadt war der Seenotrettungskreuzers HANS HACKMACK aus Grömitz vor Ort, den die SEENOTLEITUNG BREMEN umgehend in den Einsatz schickte.
„Wegen der unklaren Position haben wir in der vollen Neustädter Bucht die sieben Meter lange Jolle nicht gleich gefunden“, berichtet Vormann Guido Förster. Als die Seenotretter sie schließlich gegen 18 Uhr einige hundert Meter vor der Hafeneinfahrt entdeckten, nahmen sie die Jolle mit dem Tochterboot EMMI längsseits und versorgten den verletzten Jetski-Fahrer an Bord des Seglers. Im Neustädter Yachthafen übergaben die Seenotretter den Mann gegen 18.30 Uhr an die Mannschaft eines Rettungswagens. Anschließend trat die Besatzung des Seenotrettungskreuzers HANS HACKMACK ihre Heimreise nach Grömitz an.
DGzRS
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