Betreuungswesen im Bevölkerungsschutz
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Erstmals hat die auf Aus- und Fortbildung im Bevölkerungsschutz spezialisierte Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) zu einem neuen bundesweiten Fachkongress eingeladen.
Auf Einladung der AKNZ, die zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gehört, kamen in Bad Breisig (LK Ahrweiler, RP) über 100 nationale und internationale Fachleute zusammen, um über die Zukunft des Betreuungswesens zu diskutieren. Hinter diesem eher abstrakten Fachbegriff verbergen sich unter anderem die Notunterbringung und Versorgung hilfebedürftiger, unverletzter Menschen. Die Flüchtlingskrise ist nur ein Beispiel, das die Betreuung zahlreicher Menschen in den Fokus rückte. Das Erdbeben in Italien oder die Reaktorkatastrophe in Fukushima waren Katastrophen, in denen hunderttausende von Menschen evakuiert und versorgt werden mussten.
Wachsende Bedeutung des Betreuungswesens
Es ist in der Fachwelt unumstritten: das Betreuungswesen stellt eine wesentliche Säule des Bevölkerungsschutzes dar und muss weiterentwickelt werden. „Der Betreuungsdienst fristete in den vergangen Jahren ein Schattendasein. Die aktuellen weltpolitischen Veränderungen zeigen jedoch deutlich, dass wir jederzeit damit rechnen müssen, eine größere Anzahl hilfebedürftiger Menschen betreuen zu müssen“, betonte der Präsident des BBK, Christoph Unger. Aus diesem Grund ist der Betreuungsdienst ein wichtiger Bestandteil der Konzeption Zivile Verteidigung (KZV), die die Grundlage für den Zivilschutz und die Notfallvorsorge des Bundes bildet. Die Länder haben sich auf die Vorbereitung von Aufnahmemöglichkeiten in Höhe von einem Prozent der jeweiligen Wohnbevölkerung verständigt, also circa 800.000 Menschen.
Dabei geht es im Betreuungswesen um weit mehr als nur die Errichtung von Notunterkünften und eine kurzfristige Versorgung. Die Betreuung einer großen Anzahl von Menschen über längere Zeiträume stellt das Hilfeleistungssystem vor komplexe Aufgaben. Das Spektrum reicht beispielsweise von der sozialen Betreuung nach großflächigen Evakuierungen über die psychosoziale Notfallversorgung bis hin zu Material- und Logistikkonzepten. Technische, materielle und auch personelle Anforderungen zur Bewältigung der komplexen Aufgaben standen ebenfalls im Fokus der Diskussion.
Von Fachleuten für Fachleute – Perspektiven und Konzepte für die Zukunft
Der Fachkongress bot den Vertreterinnen und Vertretern aus Hilfsorganisationen, Verbänden, Ländern und Kommunen eine Plattform, sich auszutauschen, Bestehendes zu diskutieren sowie neue Ideen zu formulieren. „Wir wollen uns in diesem Kongress jeweils Zeit für aktuelle und zukunftsweisende Handlungs- sowie Themenfelder des Bevölkerungsschutzes nehmen. Ich freue mich besonders, dass das Schwerpunktthema sich dem Betreuungswesen im Bevölkerungsschutz widmet“, betonte der Leiter der AKNZ, Thomas Mitschke.
Neben Impulsvorträgen von nationalen sowie internationalen Referenten, eröffneten zahlreiche Workshops den Teilnehmenden die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung und Vernetzung untereinander.
BBK
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