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Feuerfeste Textilien aus Naturfasern

2024_7-8

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Das aus natürlichen Fasern bestehende Material Coex ist hitzebeständig und außerdem umweltverträglich sowie vielseitig einsetzbar.

(Foto: Torcitura Padana SpA)

Das im italienischen Pieve Porto Morone bei Pavia beheimatete Textilunternehmen Torcitura Padana SpA hat einen neuen feuerfesten Stoff aus Naturfaser entwickelt. Das innovative Material mit dem Namen Coex Naturally Fireproof lässt sich in vielen Bereichen einsetzen, vor allem aber in der Bekleidungsindustrie.

Dabei handelt es sich um ein 100%iges natürliches Produkt, erstellt mit Materialien und Fasern pflanzlichen Ursprungs wie Leinen, Baumwolle und Cellulose, die durch ein patentiertes Verfahren feuerfest und flammhemmend verbunden werden.

Chemische Reaktionen

„Das Rezept des von uns patentierten Verfahrens besteht in einer chemischen Reaktion, die auf die molekulare Zusammensetzung der Naturfaser einwirkt“, erklärt die Firmenchefin Simona Pesaro. Das Stoffgewebe wird mit einer Mischung aus Phosphor, Schwefel und Stickstoff versetzt. Jede dieser Zutaten hat eine eigene Funktion: Während der Phosphor als Feuerbarriere dient, entzieht der Stickstoff den für die Flammen notwendigen Sauerstoff. Der Schwefel verhindert, dass sich Feuer auf der übrigen Stofffläche ausbreitet.

Feuerfeste Textilien wurden bisher nur aus Kunstfasern gefertigt. „Durch den innovativen Prozess können nunmehr auch Baumwolle, Flachs, Hanf und Jute verwendet werden“, unterstreicht die Jungunternehmerin. Als Anwendungsgebiete nennt sie Spezialbekleidung für den Motorsport, die Innenverkleidung von Fahrzeugen und Abdeckplanen für den Gartenbau.

Feuerresistentes Holz

Künftig hinzukommen soll mit der gleichen Methode feuerresistent gemachtes Holz für die Möbelindustrie und den Bootsbau. Als besondere Vorteile von Coex gelten die hohe Hautverträglichkeit und Kompostierbarkeit. Im Gegensatz zu feuerfesten Kunstfasern werden bei der Herstellung keine umwelt- und gesundheitsschädigenden Zusatzstoffe verwendet. Das innovative Verfahren hatte vier Jahre Forschungsarbeit und eine halbe Million Euro an Investitionen erfordert. An seiner Entwicklung mitbeteiligt waren das Chemieunternehmen Zanolo SpA und zwei weitere italienische Textilhersteller.

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