Sturm, Hagel & Co.: Milliardenschäden in 2023

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Hagel- und Sturmschäden, Starkregen, Hochwasser: Der Gesamtverband der Versicherer hat Zahlen für die Schäden im Jahr 2023 veröffentlicht. Der Anstieg zum Vorjahr ist groß. Eine Pflichtversicherung sieht der Verband aber nicht als die Lösung.

Hagel verursachte 2023 an Fahrzeugen Schäden in Höhe von rund 2 Milliarden Euro. Foto: (c) robypangy – stock.adobe.com

Sturm, Hagel und andere Naturgefahren und Wettereignisse haben 2023 weitaus stärkere Schäden verursacht als noch in 2022. Die Kosten beliefen sich auf 5,7 Milliarden Euro, gab Jörg Asmussen bekannt, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) – und damit 1,7 Milliarden Euro mehr als noch 2022. Gründe dafür sind v. a. schwere Hagelschäden an Fahrzeugen. Diese allein betragen Asmussen zufolge schon 2 Milliarden Euro.

Teurer Durchschnittschaden

Die hohen Kosten sind bedingt durch steigende Preise bei Ersatzteilen und in Werkstätten. Die durchschnittliche Höhe für Sturm- und Hagelschäden ist mit 4.100 Euro der dritthöchste Wert nach 1984 (4.700 Euro) und 2021 (4.300 Euro).

3,7 Milliarden Euro entfielen auf Sachversicherungen. 2,7 Milliarden davon sind Folgen von Hagelschäden, die restliche Milliarde kommt von weiteren Schäden wie Starkregen und Überschwemmungen.

Regionale Unterschiede

Die mit Abstand höchsten Schäden traten in Bayern auf (2 Milliarden Euro), gefolgt von Hessen (890 Millionen). Asmussen begründet das damit, dass die Alpenregion, der Taunus und der Odenwald besonders stark von Hagel betroffen gewesen seien.

Während Winter- und Herbststürme im vergangenen Jahr verhältnismäßig wenige Schäden brachten, schlugen besonders heftige Unwetter im Sommer zu: Rund 1,5 Milliarden Euro und damit über ein Viertel des Gesamtschadens kamen im August zusammen. 950 Millionen Euro betragen die Sachversicherer, 550 Millionen die Kraftfahrtversicherer. Auch der Juni war teuer: Die Unwetter „Kay“ und „Lambert“ verursachten Schäden in Höhe von 740 Millionen Euro.

Frage nach Pflichtversicherung

Die Ministerpräsidentenkonferenz hat sich erst im März für eine bundesweite Pflichtversicherung im Elementarschadenbereich ausgesprochen. Die Versicherungswirtschaft appelliert in diesem Zusammenhang jedoch v. a. präventive Maßnahmen. Eine Pflichtversicherung allein helfe niemandem, ob Hausbesitzer oder Kommune, sagt Jörg Asmussen. Stattdessen müsse ein besonderer Fokus auf klimaangepasstes Planen, Bauen und Sanieren liegen. In den Landesbauordnungen müsse das Thema fest aufgenommen werden. Geschieht das nicht, könne man sich laut Asmussen auf Schäden in Milliardenhöhe gefasst machen, wenn künftige Hochwasser eintreten.

In einem Forderungskatalog konkretisiert der GDV die aus seiner Sicht notwendigen Schritte.

Gesamtverband der Versicherer

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