Doppelte Freude in Adorf
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Die sächsische Stadt Adorf investierte im vergangen Jahr große Summen in die Feuerwehr. Profitieren werden davon nicht nur die Kameraden. Durch eine vielschichtige Beladung des neuen Feuerwehrfahrzeuges und mehr Raum durch die Erweiterung des Gerätehauses entspannen sich viele Positionen. Nun wurde den Kameraden beides in einem Akt offiziell übergeben.
Mit der Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges und Fertigstellung einer damit verbundenen Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses wurden zwei große Projekte für die Freiwillige Feuerwehr Adorf (Vogtlandkreis, SN) zum Abschluss gebracht. Am 9. Februar 2019 fanden die Übergabe des Fahrzeuges und zugleich die Einweihung des Erweiterungsbaus statt.
Weit über 150 Vertreter aus Politik, Stadtgremium, beteiligten Firmen am Bau und der Fahrzeugherstellung, Partner des grenzüberschreitenden Projektes und viele befreundete Wehrleute folgten der Einladung des Adorfer Stadtoberhauptes Rico Schmidt in das Adorfer Feuerwehrdepot. In dessen Eröffnungsrede lässt er sich einen kurzen Rückblick über das vergangene, sehr ereignisreiche Jahr nicht nehmen.
Zwei getrennte Projekte mussten stimmig und sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Er lobte die enge und konstruktive Zusammenarbeit mit der Wehrleitung und den Adorfer Kameraden, ohne welche ein solch reibungsloser Verlauf sicherlich nicht möglich gewesen wäre.
GW-L statt TLF
Der neue Gerätewagen-Logistik, welches für das bisherige Tanklöschfahrzeug nach über 30 Jahren im Feuerwehrdienst, als Ersatz beschafft worden ist, hält so einige Besonderheiten bereit. Durch die verladenen Rollcontainer kann mit dem neuen Logistikfahrzeug, welches über eine hydraulische Ladebordwand verfügt, ein breitgefächertes Einsatzszenarium abgedeckt werden.
Mit über 2000 m Schlauchmaterial, was teils in den Seitenwänden des Aufbaues integriert ist, kann vor allem in den ländlichen Gebieten deutlich schneller eine Wasserversorgung über lange Wegestrecke aufgebaut werden. Durch die verbaute Standheizung, kann der Kofferaufbau auch als beheizter Rückzugsort für Kameraden und Führungskräfte zu Einsätzen bei kalten Temperaturen genutzt werden. Das Fahrzeug mit integrierten 1.000-l- Wassertank kostete die Stadt über 356.000 Euro. Da die Investition im Rahmen des interregionalen Projektes mit der Stadt Bad Elster und der tschechischen Gemeinde Krásná getätigt wurde, übernimmt die Europäische Union 85 Prozent als Förderung.
Ebenfalls konnten so zehn neue Einsatzkombis angeschafft und weitere Projektaktivitäten, wie Löschausscheide, Sprachkurse und Jugendzeltlager, durchgeführt werden. Stadtwehrleiter Steffen Neudel hebt die entstandene freundschaftliche Partnerschaft mit den tschechischen Kameraden hervor. Mehr als 50 Mal trafen sich die Kameraden in der knapp dreijährige Projektlaufzeit. Er ist sich sicher, dass dieser Zusammenhalt auch nach Abschluss des Projektes weiter bestandhält. Ebenfalls ist man überregional durch die Anschaffung der neuen Technik deutlich besser aufgestellt, was sich in ersten gemeinsamen Übungen und Einsätzen bereits zeigte.
Anbau bietet mehr Platz
Ein größeres Fahrzeug beutet zugleich mehr Platzbedarf. Verwaltung, Wehrleitung und Stadtrat einigten sich am Ende auf einen großen Anbau von annähernd 200 Quadratmeter. Neben den guten Platzverhältnissen in der Fahrzeughalle, entstand so außerdem eine große Garderobe mit Platz für die Einsatzkräfte und die Jugendfeuerwehr. Ergänzt wird das Ganze durch einen kleinen Sanitärtrakt und einen Abstellraum.
Steffen Neudel lässt es sich nicht nehmen, in seiner Rede den Kameraden und Feuerwehrvereinsmitglieder zu danken. Durch die zahlreich geleisteten Arbeitsstunden während der gesamten Bauzeit, konnte so zur Kostenminimierung beigetragen werden. Denn mit Gesamtkosten von zirka 380.000 Euro ist die Erweiterung ohnehin kein Schnäppchen für die Stadt gewesen, auch wenn hier das Land Sachsen über die Feuerwehrförderung mit rund 175.000 Euro bezuschusste. Die gleiche Richtlinie wurde genutzt, um die Garderobe mit neuen Einsatzspinden im Wert von 13.300 Euro zu bestücken. Wie Bürgermeister Rico Schmidt ausführt, sollen in diesem Jahr noch die Außenanlagen um das Gerätehaus hergerichtet werden. Dazu sind nochmals 50.000 Euro im städtischen Haushalt eingeplant.
In einer spektakulären Enthüllungsaktion, wurde das imposant wirkende Fahrzeug enthüllt und anschließend von Pfarrer Rainer Zaumseil geweiht. Nach der offiziellen Schlüsselübergabe durch Adorfs Stadtchef an Stadtwehrleiter Steffen Neudel und der Ortswehrleitung, bestehend aus Mark Träger und dessen Stellvertreter Florian Fischer, sind die Adorfer Kameraden für das erste Ausrücken mit dem neuen Fahrzeug aus dem erweiternden Gerätehaus sichtlich gut gerüstet.
Eric Schreiner
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