Neuer ELW in Recklinghausen
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Der neue Einsatzleitwagen (ELW) der Feuerwehr Recklinghausen wurde von Esser auf einem MB-Sprinter-Fahrgestell aufgebaut. An Bord findet sich neueste Technik.
„Das neue Fahrzeug wird, wie sein Vorgänger, an der Feuer- und Rettungswache stationiert werden, um es im Alarmierungsfall als Führungsfahrzeug unverzüglich und schnellstens ausrücken lassen zu können“, erläutert Beigeordneter Ekkehard Grunwald. „Es ersetzt seinen Vorgänger aus dem Jahr 2001 und genügt modernen Standards in dieser Fahrzeugkategorie.“
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen 120 kW (163 PS) starken Mercedes-Benz Sprinter mit Hinterradantrieb und Luftfederung. Ausbaufirma war die Fa. Esser Sonderbau. Als Sondersignalanlage ist eine Martin-Pressluftanlage verbaut, zusätzlich ein Rückwarnsystem und eine rote Blitzleuchte zur Kennzeichnung der Einsatzleitung an größeren Einsatzstellen.
Modernste Technik an Bord
EDV-technisch ist das Fahrzeug mit drei IDECS-Arbeitsplätzen ausgestattet (eine IDECS mobile im Fahrerraum, zwei feste IDECS im Funkraum) sowie einem Car-PC mit Betriebssystem Windows10.
Ein Router stellt ein bordeigenes IP-Netzwerk bereit und verbindet dieses mit dem öffentlichen Internet. Einsatzleitwagen und Kreisleitstelle sind über eine gesicherte VPN-Verbindung gekoppelt. Die Verbindung nach außen erfolgt unterwegs über LTE, als Rückfalllösung auch über 3G oder 2G. Im Router stecken zwei SIM-Karten, jeweils von unterschiedlichen Providern. Sollte eines der Netze ausfallen oder keine Zelle bereitstehen, löst der Router ein „Failover“ auf das Netz des zweiten Carriers aus. Das gleiche Szenario passiert, wenn der ELW an die Feuer- und Rettungswache fährt: Sobald das WLAN der Wache sichtbar ist, schaltet er auf WLAN-Modus um. Das schont das Datenvolumen der eingesetzten SIM-Karten.
Über die Management-Software des Routers sind IP-fähige Geräte (u. a. Tablet) per Mausklick in das WiFi des ELWs eingebunden. Aktuell nutzen wir, neben dem PC im Fahrzeug, für Einsatzbesprechungen ein Tablet und einen großen Monitor im Heck des Einsatzleitwagens, außerdem befindet sich noch ein Multifunktionsdrucker im Fahrzeug. Diese Geräte sind in einem Netzwerk miteinander verbunden. Durch die Möglichkeit der digitalen Einsatzführung sparen wir in Zukunft nicht nur Papier – Kartenmaterial beispielsweise muss nicht mehr ausgedruckt werden – wir werden auch flexibler, schneller und kommunikativer.
Für die „analoge“ Einsatzführung ist ein Whiteboard mit dem FüSys-System der Firma KOBRA Brandschutz sowie selbstklebende Taktifol „IDF Lagedarstellungsfolien“ im Heck verbaut, zudem lagern Systainer-Boxen mit diversen Materialien, ein Notfallrucksack, ein Pressluftatmer und ein AED im Heck. Zusätzlich transportiert das Fahrzeug vier ABEK2P3-Filter inkl. Masken für jeden möglichen Sitzplatz.
Besetzt wird das Fahrzeug durch den diensthabenden Einsatzführungsdienst (BvE) sowie einen Führungsassistenten (min. B III-Qualifikation). Im Funkraum stehen zwei Multifunktionssitze zur Verfügung, die in Fahrtrichtung für den „Fahrbetrieb“ (inkl. Drei-Punkt-Begurtung) zugelassen sind und gedreht als Arbeitsplätze verwendet werden können.
Besonderheiten
- Der größere Außenspiegel auf der Beifahrerseite (über dem regulären Außenspiegel) hat die Funktion, dem Einsatzführungsdienst (BvE) im Zugverband die Möglichkeit zu geben, zu beobachten, ob und inwiefern der hauptamtliche Löschzug bzw. der Zugverband Anschluss halten kann. Die Sicht mit dem regulären Außenspiegel (der auf den Fahrer eingestellt ist) ist hier nicht optimal.
- Die Funktionswesten auf dem ELW für Einsatzabschnittsleiter und Sonderfunktionen sind auf dem neuen Fahrzeug einzeln in Folie eingeschweißt und mit „Ausstattungshinweisen“ versehen. So kann der Führungsassistent die jeweilige erforderliche Funktionsweste ausgeben und es ist sofort klar, welche (funktechnische) Ausstattung benötigt wird. (Anbei nochmal ein Zusatzfoto…)
In den letzten Wochen wurden die Einsatzkräfte an diesem Fahrzeug ausgebildet, bevor der Einsatzleitwagen in dieser Woche in Dienst geht und demnächst an den Einsatzstellen der Feuerwehr Recklinghausen zu sehen sein wird.
C. Schell/FW Recklinghausen
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