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Ungewöhnlicher Einsatz: Efeu-Schnitt in der Nacht

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Zu einem nicht ganz alltäglichen Einsatz rückte die Feuerwehr Dortmund (NRW) in der Nacht vom 1. auf den 2. August 2024 aus. Durch starken Efeubewuchs hatten sich Dachteile eines Hauses gelöst. Hier war sofortiges Handeln gefordert.

Der Kran stammte von der Spezialeinheit Bergung. Foto: Feuerwehr Dortmund
Der Kran stammte von der Spezialeinheit Bergung. Foto: Feuerwehr Dortmund

Am 2. August 2024 um 00.08 Uhr erhielt die Leitstelle Dortmund die Meldung, es hätten sich Dachteile an einem Gebäude an der Rahmer Straße gelockert. Deshalb wurde eine Drehleiter zu dem Objekt entsandt. Im Normalfall wäre das eine vergleichsweise gewöhnliche Aufgabe für eine Drehleiterbesatzung. Diesmal jedoch sollte es ein nicht alltäglicher Einsatz werden, der sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog.

Lockeres Mauerwerk und lose Dachziegel

Eingetroffen an der Einsatzstelle, bemerkten die Feuerwehrkräfte einen außergewöhnlich starken Bewuchs mit Efeu, der das gesamte Haus überzog. Offenbar war es dieser Bewuchs, der in den vergangenen Jahren nach und nach sowohl das Mauerwerk porös gemacht als auch die Dachziegel gelockert hatte. Giebelseitig fand die Drehleiterbesatzung am Boden Ziegel und Teile des Mauerwerks vor.

Da angesichts dieser Lage ungewiss war, ob sich noch weitere Teile des Gebäudes würden lösen können, zog man unterstützend  den zuständigen C-Dienst der FW Dortmund zu Rate. Nachdem dieser nicht sicher ausschließen konnte, dass weiterhin Gefahr durch herabstürzende Ziegel und Mauerwerksteile bestand, zog die Einsatzleitung noch einen Baufachberater hinzu.

Völlig überwuchert: Die Entfernung des Efeus war unumgänglich, um das Herabfallen weiteren Bauschutts zu verhindern.
Völlig überwuchert: Die Entfernung des Efeus war unumgänglich, um das Herabfallen weiteren Bauschutts zu verhindern. Foto: Feuerwehr Dortmund

Weitere Gefährdungen möglich

Tatsächlich bestätigte der Baufachberater die Einschätzung des C-Dienstes: Der Bauschutt, der mit einem Gewicht von mehreren Hundert Kilo auf dem Efeu lastete, könne in die Einfahrt herunterstürzen und so zu einem Unglück führen.

Allerdings konnte die Feuerwehr nicht einfach die an der betroffenen Seite des Hauses befindliche Einfahrt absperren, denn es ist auch die einzige Zufahrt für die Bewohnerinnen und Bewohner der dahinter liegenden Häuser. Somit blieb nur, das Gebäude so schnell wie möglich vollständig vom Efeu zu befreien.

Befreiter Zugang: Die Zufahrt wird mithilfe des Teleskopladers vom Efeu befreit. Foto: Feuerwehr Dortmund
Befreiter Zugang: Die Zufahrt wird mithilfe des Teleskopladers vom Efeu befreit. Foto: Feuerwehr Dortmund

Verstärkung durch Profis der Höhenrettung

Hierbei war nun Verstärkung durch die Höhenretter aus Hörde gefragt, außerdem forderte die Einsatzleitung den Kran von der Spezialeinheit Bergung, der an der Einsatzstelle in Stellung gebracht und mit einem Personentransportkorb bestückt wurde. So konnten die Höhenretter von diesem Korb aus anschließend den Efeu beseitigen.

Am Morgen danach: Ein wahrer „Efeuteppich“ liegt auf dem Bürgersteig. Foto: Feuerwehr Dortmund
Am Morgen danach: Ein wahrer „Efeuteppich“ liegt auf dem Bürgersteig. Foto: Feuerwehr Dortmund

Insgesamt waren 20 Feuerwehrkräfte an der Einsatzstelle, die gegen sechs Uhr morgens dem Eigentümer übergeben wurde. Während des gesamten Einsatzes war die Rahmer Straße gesperrt. Dem Eigentümer obliegt es nun, den Efeu, der den Bürgersteig bedeckt, zu entsorgen.

Oliver Körner (Feuerwehr Dortmund)

 

 

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