Nationale Umfrage zur Gewalt gegen Feuerwehrkräfte eingeleitet
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In Deutschland nimmt die Gewalt gegen Feuerwehrleute besorgniserregend zu. Eine bundesweite Umfrage des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) soll nun Daten liefern, um diesem Trend entgegenzuwirken und den Betroffenen eine Stimme zu geben.
Darauf aufmerksam machen
Die steigende Gewalt gegen Einsatzkräfte, insbesondere bei Freiwilligen Feuerwehren, rückt immer mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und seine Mitgliedverbände engagieren sich seit Jahren gegen diesen Trend. Informationskampagnen und Fachkongresse sind bereits Teil der Bemühungen, doch dies allein reicht nicht aus. Derzeit ist daher beispielsweise eine verschärfte Berücksichtigung der Folgen von Gewalt gegen Einsatzkräfte bei der Strafzumessung in der Mache, um Täter/-innen mit höheren Strafen bemessen zu können. Als Hilfestellung für Betroffene ist der weitere Ausbau der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) ein wichtiger Schritt, um diejenigen zu unterstützen, die ihr Leben für andere riskieren.
BKA veröffentlicht neue Zahlen
Bundeslagebericht zur Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten 2022 als PDF:
Quelle: BKA |
Für Angriffe insb. auf Polizeiangehörige gibt es neue Zahlen des BKA, veröffentlicht am 9. November 2023: Das Amt registrierte für das Jahr 2022 mehr als 42.000 Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 7,9 %. Betroffen waren davon insgesamt 96.208 Einsatzkräfte der Polizei. Somit stieg neben der Fallzahl auch die Opferzahl an – um 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Das aktuelle Bundeslagebild des BKA verzeichnet auch Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehr und weiterer Rettungsdienste: Im Vergleich zu 2021 gab es 650 dokumentierte Fälle von Gewalt, von denen mindestens ein Mitglied der Feuerwehr betroffen war, sowie 1.920 Fälle mit betroffenen sonstigen Rettungskräften. Insgesamt stiegen die Opferzahlen hier auf 3.616 betroffene Einsatzkräfte an – eine deutliche Zunahme.
Umfrage gestartet
Die neuen Zahlen geben Anlass zur Sorge. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse hebt hervor, dass ein Gewöhnungsprozess an Gewalt gegen Feuerwehrangehörige nicht hinnehmbar ist und fordert, Angriffe auf Einsatzkräfte gesellschaftlich zu ächten. Dies gelte ebenso für Taten gegen andere Hilfsorganisationen und die Polizei. Nur wenn diese Kräfte Unterstützung und Schutz erfahren, könne der Zivil- und Katastrophenschutz effektiv funktionieren.
Um politische und gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen, sind jedoch fundierte Daten erforderlich. Vor diesem Hintergrund hat die DFV-Arbeitsgruppe „Gewalt gegen Einsatzkräfte“, geleitet von DFV-Vizepräsident Lars Oschmann, beschlossen, eine deutschlandweite Studie zu initiieren. Hierfür arbeitet der DFV eng mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zusammen und hat das Institut für Arbeitsschutz mit der Durchführung der Umfrage beauftragt. Diese Erhebung startete kürzlich im Zuge der 70. Delegiertenversammlung des DFV.
Den Link zur Umfrage finden Sie hier. |
Ziel
Der Verband ruft nun alle Feuerwehrangehörigen zur aktiven Teilnahme an der Umfrage auf. Ziel ist es, ein klares Bild der Gewaltakte, die von verbalen Attacken bis hin zu physischen Übergriffen und organisierten Angriffen reichen, zu erfassen und öffentlich zu machen. Nur so kann der notwendige Schutz für die Feuerwehrkräfte verbessert und die öffentliche Aufmerksamkeit für diese Problematik geschärft werden.
Redaktion
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