Feuerwehr eskortiert rauchendes Müllfahrzeug

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Ein Schwelbrand im Laderaum eines Müllwagens am 1. April 2025 verschaffte der Feuerwehr Kleve eine ungewöhnliche Aufgabe: Eine Eskorte. Denn ehe sie das Feuer löschten, geleiteten die Einsatzkräfte den qualmenden Wagen zu einer kontrollierten Umgebung außerhalb des Stadtkerns.

Im regulär vollbeladenen Müllfahrzeug findet man den Schwelbrand nicht ohne Weiteres. Foto: Feuerwehr Kleve
Im regulär vollbeladenen Müllfahrzeug findet man den Schwelbrand nicht ohne weiteres. Foto: Feuerwehr Kleve

Der Fahrer eines Entsorgungsfahrzeugs war am 1. April 2025 in Kleve (NRW) wie üblich zum Abholen der gelben Tonnen unterwegs, als er seine Fahrt auf Höhe der Straße Schollenrondell mitten im Zentrum unterbrechen musste. Denn er hatte festgestellt, dass sich Rauch im Laderaum des Fahrzeugs entwickelt. Deshalb alarmierte er direkt die Feuerwehr. Um 12.37 Uhr ging der Alarm bei den Löschzügen Kleve und Süd (Materborn/Reichswalde) ein und sie rückten umgehend zum Einsatzort aus.

Ortswechsel für bessere Bedingungen

Vor Ort sichteten die Feuerwehrleute den Laderaum, in dem sie überwiegend Verpackungsabfälle aus Kunststoff fanden. Schnell stellten sie fest, dass sich ein Schwelbrand im Inneren des Lasters entwickelt hatte. Anstatt den Brand vor Ort zu bekämpfen, entschied Einsatzleiter Daniel Scholz, das Fahrzeug unter Begleitung der Einsatzkräfte zum nahegelegenen Wertstoffhof nach Brienen fahren zu lassen. Damit schloss er aus, dass der Straßenverkehr beeinträchtigt oder Anwohner/-innen gefährdet waren. Denn zum Löschen musste der Müll ausgekippt werden – das geht am Wertstoffhof natürlich besser als mitten in der Stadt.

Die weiteren ankommenden Einsatzfahrzeuge rückten im Konvoi mit ein und somit begann die Eskorte über die Tiergartenstraße und den Tweestrom in Richtung Wertstoffhof. Dort angekommen konnten die Feuerwehrleute den Laderaum unter kontrollierten Bedingungen entleeren, um an den Schwelbrand zu gelangen und ihn abzulöschen. Schließlich fanden sie die Brandursache im Müll: einen Fahrrad-Akku, der zwischen Verpackungsabfällen entsorgt wurde.

Am Wertstoffhof konnte der Wageninhalt übersichtlich ausgebreitet werden, um Brandherde gezielt abzulöschen. Foto: Feuerwehr Kleve
Am Wertstoffhof konnte ein Teil des Wageninhalts übersichtlich ausgebreitet werden, um den Brandherd gezielt abzulöschen. Foto: Feuerwehr Kleve

Wichtig bei Lithium-Ionen-Akkus

Der Brand konnte ohne Komplikationen gelöscht werden, eine größere Gefahr verhinderten die Einsatzkräfte bereits durch ihr schnelles und koordiniertes Handeln im Vorfeld. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, jedoch weist die Feuerwehr darauf hin, dass es gefährlich ist, Akkus einfach in den normalen Hausmüll zu geben. Lithium-Ionen-Akkus müssen gemäß den Vorgaben der kommunalen Abfallwirtschaft entsorgt werden.

Der Akku - eine vermeidbare Brandursache. Durch sachgemäße Entsorgung hätte dieser Brand verhindert werden können. Foto: Feuerwehr Kleve
Der Brandauslöser – durch sachgemäße Entsorgung hätte dieser Brand verhindert werden können. Foto: Feuerwehr Kleve

Kaum eine neue Technik hat sich in den letzten Jahren so rasant und allumfassend verbreitet wie die Akkutechnik mit Lithium-Ionen. Dadurch erfordern sie im Bereich des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes neue Techniken und Taktiken, um entsprechend gut auf Schadenfälle vorbereitet zu sein oder diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Im Praxishilfen-Bereich können Sie unser 44-seitiges Sonderheft zu Lithium-Ionen-Akkus kostenfrei anfordern oder Sie klicken einfach hier.

Quelle

  • Florian Pose | Feuerwehr Kleve

 

 

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