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Drohende Schließung: Feuerwehrmuseum Frankfurt

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Seit dem Jahr 2020 ist das Feuerwehrmuseum Frankfurt an seinem aktuellen Standort beheimatet: im Wachgebäude und einem Teil der Fahrzeughalle der ehemaligen Feuerwache des Industrieparks Griesheim. Doch nun steht die Verlängerung des Mietvertrags auf der Kippe – und damit droht dem renommierten Museum die Schließung. Der Feuerwehrgeschichts- und Museumsverein Frankfurt am Main (FGMV) e. V. appelliert in einem offenen Brief an die politischen Vertreter/-innen der Stadt. 

Das Feuerwehrmuseum Frankfurt mit zwei Exponaten vor dem Eingang
Drei Highlights: Der RTH Christoph 2 des BMI, das Trockentanklöschfahrzeug (TroWa oder TroTLF) „Falcon“ der Fw Frankfurt am Main und die ehemalige Feuerwache, die das Museum beherbergt und zugleich sein größtes Exponat ist. Foto: FGMV e.V.

 

Achtung: Dieser Artikel beinhaltet den Sachstand vom 13. Februar 2023. Am 19. Juni 2023 gab es erste, positive Nachrichten. Mehr dazu finden Sie in unserem entsprechenden Beitrag vom 23.06.2023

Kann das Feuerwehrmuseum bleiben?

Das Frankfurter Feuerwehrmuseum steht vor einer ungewissen Zukunft: Ende Juni 2023 läuft der Mietvertrag für die aktuellen Räumlichkeiten in der ehemaligen Griesheimer Feuerwache aus. Im Oktober 2022 hatte der zuständige Ortsbeirat einen Antrag an den Magistrat der Stadt gestellt, die Räume für mindestens 15 Jahre zu mieten und dem Museum zur Verfügung zu stellen. Eine Rückmeldung oder Kontaktaufnahme dazu hat der Feuerwehrgeschichts- und Museumsverein Frankfurt am Main e. V. (FGMV) nicht erhalten. Stattdessen erfuhren die Mitglieder aus der Zeitung (unter der Überschrift „Feuerwehrmuseum auf der Kippe“), dass der Magistrat oder ein Magistratsvertreter Desinteresse bekundet habe. Ein Gespräch mit der Branddirektion, was diese zum Erhalt des Museums unternehmen wolle, stand bis Mitte Februar 2023 noch aus.

TV-Dreharbeiten im Feuerwehrmuseum Frankfurt
Mediales Interesse: Im Dezember 2022 drehte Feuerwehr-TV im Museum. Foto: FGMV e.V.

Nun droht das Ende der Vereinstätigkeit. Fast 15 Jahre ehrenamtliche Arbeit und hohe Geldsummen, auch aus öffentlicher Förderung, wären umsonst gewesen. Die Sammlung müsste aufgelöst, Schenkungen und Dauerleihgaben müssten zurückgegeben und der Rest der Branddirektion übergeben werden, die ebenfalls keine Möglichkeiten zur Unterbringung hat. Der Verein wandte sich in einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin und weitere politische Vertreter der Stadt mit dem Appell, alles in ihrer Macht Stehende für den Erhalt eines Frankfurter Juwels zu tun.

Liebevoll restauriert

Das Museum bezog den aktuellen Standort im Wachgebäude und einem Teil der Fahrzeughalle der ehemaligen Feuerwache des Industrieparks Griesheim im Frühjahr 2020. Die Räume sind ideal und das historische Gebäude ist selbst das größte Ausstellungstück. Zwei Jahre lang haben die Vereinsmitglieder alle Räume der Wache renoviert und eine thematisch noch besser gegliederte Ausstellung geschaffen. Dazu leisteten sie Tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden und steckten mehrere tausend Euro in die Renovierung und Ausstellung. Von Anfang an war der Mietvertrag auf drei Jahre begrenzt, jedoch war eine Verlängerung in Aussicht gestellt worden. Der Besitzer des Geländes, die BEOS Entwicklungsgesellschaft, kann sich dies weiterhin gut vorstellen.

Archivar bei der Arbeit im Feuerwehrmuseum Frankfurt
Wertvolle Arbeit: Ein Archivar des Feuerwehrmuseums Frankfurt bei der Arbeit. Das Archiv steht auch Interessierten sowie Forscher/-innen offen. Foto: FGMV e.V.

Über das Feuerwehrmuseum in Frankfurt

Die Geschichte des Museums begann im Winter 2008/2009 auf Anregung des damaligen Amtsleiters der Branddirektion Prof. Dipl.-Ing. Reinhard Ries. Am 9. Juli 2009 gründete sich der FGMV e.V. mit heute über 150 Mitgliedern. Er investierte seither unzählige Arbeitsstunden und fast 100.000 Euro in das Museum. Dieses unterstützt auch die Forschung und Lehre sowie die Arbeit in der Feuerwehrhistorik, indem es sein Archiv zu Verfügung stellt und selbst forschend tätig wird. Dabei entstanden mittlerweile über 30 Hefte und diverse Sonderausgaben der „Museums-Depesche“. Mitarbeitende des Museums halten Fachvorträge für die Öffentlichkeit oder bestücken Ausstellungen mit Exponaten. Der Museumsleiter Ralf Keine wirkt in nationalen und internationalen feuerwehrhistorischen Gremien mit.

Den Brief an die politischen Vertreter/-innen finden Sie hier:

Offener Brief des FGMV e. V.

Sarah Altendorfer,
Redaktion

 

 

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