Einsatzstichwort „Feuer 3“: Feuerwehr Visselhövede im Dauereinsatz
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Die Ortsfeuerwehr Visselhövede stand am 25. Januar 2025 vor einer doppelten Herausforderung: Kaum vom Einsatz bei einem Dachstuhlbrand zurück, wurden die Kräfte zu einem weiteren Brand in der Goethestraße alarmiert, wo sich ein Küchenbrand dramatisch auf den Dachstuhl ausweitete. Dank intensiver Löschmaßnahmen und Unterstützung durch benachbarte Wehren gelang es den rund 100 ehrenamtlichen Einsatzkräften schließlich, das Feuer unter Kontrolle zu bringen und eine Ausbreitung auf weitere Gebäudeteile zu verhindern.
Noch nicht einmal aus der Einsatzkleidung nach einem Dachstuhlbrand in Hünzingen-Kolonie heraus, wurde die Ortsfeuerwehr Visselhövede im Landkreis Rotenburg (Wümme, NI) am 25. Januar 2025 um 16:22 Uhr zum nächsten Einsatz alarmiert. Da die Feuerwehrleute noch an der Wache waren und die Anfahrt zur Goethestraße im Stadtkern kurz war, erreichten sie den Ort des gemeldeten Brandes im dreistöckigen Wohn- und Geschäftsgebäude sehr schnell. Vor Ort bestätigte sich das Feuer in einer Küche im dritten Obergeschoss. Laut Polizeiangaben war überhitztes Öl die Ursache des Brandes. Glücklicherweise hatten alle Bewohner das Gebäude bereits unverletzt verlassen, während bei Ankunft der Einsatzkräfte dichter Rauch aus den Fenstern drang.
Durchzündung beim Setzen des Rauchvorhangs
Ein Angriffstrupp begann unverzüglich mit dem Innenangriff. Beim Arbeiten im Treppenhaus vor der Wohnungstür und beim Kontrollieren der Tür bemerkte der Trupp einen raschen und starken Temperaturanstieg hinter der betroffenen Wohnungstür. Während des Setzens eines Rauchvorhangs kam es dann in der Wohnung zu einer Durchzündung. Ein weiterer Trupp, der sich nach Absprache auf der Rückseite des Gebäudes positioniert hatte, führte daraufhin einen sogenannten Fensterimpuls von außen mit einem Strahlrohr aus. Dabei wird Wasser während der Brandbekämpfung in Form eines konzentrierten, kräftigen Strahls (Vollstrahl) unter die Decke des Brandraums gespritzt, wodurch es sich ähnlich wie bei einer Sprinkleranlage im Raum verteilt und die Temperatur senkt. Im Anschluss drang der Trupp aus dem Treppenhaus im Innenangriff in die Wohnung vor und begann mit den Löscharbeiten.
Verstärkung notwendig
Trotz des Löschangriffs breitete sich das Feuer durch die Zwischendecke auf den Dachstuhl aus und Flammen schlugen aus dem Dach. Daraufhin erhöhte die Einsatzleitung das Stichwort auf „Feuer 3“. Die Leitstelle alarmierte daraufhin die Drehleiter aus Rotenburg, sowie die Ortsfeuerwehren Buchholz, Hiddingen-Schwitschen, Kettenburg, Nindorf und Ottingen nach. Rasch waren etwa 100 ehrenamtliche Kräfte vor Ort im Einsatz, darunter 40 Atemschutzgeräteträger/-innen. Mit vereinten Kräften brachten sie auch den Dachstuhlbrand unter Kontrolle und sorgten dafür, dass das Feuer nicht auf weitere Gebäudeteile übertrat.
Vom Einsatz zur Mitgliederversammlung
Für die Nachlöscharbeiten öffneten sie das Dach weiter, um Glutnester in den Zwischenräumen abzulöschen. Eine Absperrung vom Visselhöveder Bauhof um den Gefahrenbereich war notwendig, weil möglichweise Dachziegel herunterfallen könnten. Nach dem Einsatz ist das Wohnhaus derzeit unbewohnbar. Das Löschwasser beschädigte das gesamte Gebäude samt Brillengeschäft im Erdgeschoss. Gegen 20 Uhr bauten die Kräfte die Einsatzstelle zurück. Für die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Visselhöveder Ortsfeuerwehr war der Tag aber immer noch nicht zu Ende, weil die jährliche Mitgliederversammlung anstand. Anstatt um 18.00 Uhr mit einem gemeinsamen Essen zu starten, kamen die Ehrenamtlichen nach einem ereignisreichen Tag etwas später zur Veranstaltung.
Quelle
- Freiwillige Feuerwehren Visselhövede
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