Großbrand in Spedition: Explosionsgefahr
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Ein Feuer in einer Spedition in Gangelt-Birgden (LK Heinsberg, NRW) entwickelte sich mit drei brennenden Lkw schnell zu einem Vollbrand. Besonders kritisch: Geladen war explosionsfähiges Aluminiumgranulat, das dabei besonders vorsichtig behandelt werden musste. Die Einsatzkräfte schützten das Gebäude sowie parkende Pkw mit einer Riegelstellung.
Gangelt-Birgden: Am 8. September 2022 standen im Gewerbegebiet mehrere Lkw und ihre Anhänger auf dem Gelände einer Spedition in Vollbrand. Die Alarmierung der Feuerwehr Gangelt erfolgte um 15.31 Uhr. Die gesamte Einsatzstelle war von dichtem Rauch umgeben, der auf einen Großbrand hindeutete. Beim Eintreffen der Feuerwehr standen bereits drei Sattelzüge in Brand. Das Feuer drohte, auch auf angrenzende Gebäudeteile überzugreifen und weitere Fahrzeuge in Brand zu setzen. Ein Mitarbeiter der Spedition hatte zunächst selbst versucht, die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern und sich dabei schwere Verbrennungen zugezogen. Er musste deshalb in ein Krankenhaus transportiert werden.
Die schnelle Rauchentwicklung forderte den ABC-Zug der Freiwilligen Feuerwehr Heinsberg. Dieser führte Messungen auf Gefahrstoffe im Wirkungsbereich der Wolke durch. Die Bevölkerung wurde über die Warnapp NINA und über Radiodurchsagen gewarnt.
Riegelstellung und Ablöschen des Aluminiumgranulats
Die angrenzenden Gebäude schützten die Einsatzkräfte durch eine Riegelstellung. Dabei wird eine Wasserwand zwischen dem Feuer und dem zu schützenden Bereich aufgebaut und so die Wärmebelastung minimiert.
Die Ladung von zwei der brennenden Lkw bestand aus Kunststoff. Um diese mit Löschschaum einzudämmen, kam der Abrollbehälter Schaum des Landkreises Heinsberg an die Einsatzstelle, mit dessen Hilfe der Brand schnell eingedämmt war. Der dritte brennende Lkw war jedoch mit Aluminiumgranulat beladen. Dieses brennt sehr heiß und es besteht die Gefahr, dass das Löschwasser mit Sauerstoff zu explosivem Wasserstoff gespalten wird und dann explodiert. Metallbrandpulver oder trockener Sand können Aluminiumgranulat gut ablöschen. Die Sandgrube Davids stellte dafür Sand zur Verfügung, der mithilfe eines Radladers der Gemeinde Gangelt auf die brennende Stelle aufgetragen wurde. Eine Einsatzkraft der Feuerwehr übernahm zum Schutz des Radladerfahrers das Arbeiten mit dem Radlader unter Atemschutz.
Einsatz von Drohnentechnik
Der Einsatzleitwagen (ELW) der Feuerwehr Geilenkirchen unterstütze die Einsatzkräfte zusätzlich, da sich der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Gangelt zu diesem Zeitpunkt in der Werkstatt befand und nicht einsatzbereit war. Auch nutzte man die Drohneneinheit der Feuerwehr Wassenberg für die Luft- und Wärmebildaufnahmen der Einsatzstelle während und nach dem Großbrand. Auch die Einsatzeinheit NRW des Malteser Hilfsdienstes unterstützten die beteiligten Feuerwehren mit kalten Getränken und Snacks.
Alle drei Lastkraftwagen brannten komplett aus. Fünf Pkw wurden durch die Hitzestrahlung schwer beschädigt: Bei ihnen zersprangen die Windschutzscheiben oder es schmolzen Nummernschilder, Lampen und Stoßstangen. Das Übergreifen auf die Pkw und die Halle konnte die Feuerwehr aber verhindern. Während die Feuerwehren der Gemeinde Gangelt mit ihrem Einsatzleiter Günter Paulzen vor Ort tätig waren, sorgte die Feuerwehr Geilenkirchen für den Grundschutz der Gemeinde,. Dazu positionierten sie Löschfahrzeuge aus Geilenkirchen-Würm und Geilenkirchen-Teveren sowie ein Führungsfahrzeug der Feuerwehr Gangelt im Feuerwehrhaus Gangelt. Im Falle eines Paralleleinsatzes hätten sie so also ebenfalls bestmöglich Hilfe leisten können. Die Löscheinheit Birgden stellte die Brandwache und führte angefallene Nachlöscharbeiten durch.
Oliver Thelen, Freiwillige Feuerwehr Gangelt
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