Katze in Gefahr: Fakten zur Tierrettung
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Nicht selten kommt es vor, dass die Feuerwehr neben dem normalen Einsatzaufkommen auch zu Tierrettungen ausrückt. Eine solche reicht vom Transport von im öffentlichen Verkehrsraum verletzter Tiere zum Tierarzt über das Fangen und Verbringen herrenloser Katzen und Hunde ins Tierheim. Aber auch Rettungsaktionen wie beispielsweise die berüchtigte „Katze auf dem Baum“ gehören dazu.
Grundsätzlich sind Einsätze zur Abwendung einer Lebensgefahr bei den Tieren kostenfrei. Alle anderen jedoch – und das sind die meisten – stellt man den Besitzern (bei herrenlosen Tieren dem Ordnungsamt) in Rechnung. Natürlich ist das „Abwenden einer Lebensgefahr“ interpretierbar. Bei der Katze auf dem Baum werden die meisten Anrufer dazu angehalten, noch ein bis zwei Tage zu warten. Viele Katzen kommen, wenn man sie mit Futter lockt, nämlich von alleine wieder herunter. Die Angst der Katze, vom Baum herunterzuklettern, verstärkt sich häufig nur noch, wenn auch noch zehn fremde Leuten unten stehen. Hat das Warten dennoch keinen Erfolg rücken die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit dem „Leiterwagen“ aus.
Der „Leiterwagen“ – in der Feuerwehrsprache die „Drehleiter“ – ist ein Lkw, auf dem eine 30 m lange Leiter montiert ist, ist dann mit zwei erfahrenen Kollegen besetzt, 16 t schwer und hat einen finanziellen Wert von ca. 700.000 Euro. Dieses Fahrzeug ist eigentlich dafür da, Menschen aus den oberen Stockwerken brennender Gebäude zu retten. Wenn das Fahrzeug jedoch gerade in eine Tierrettung eingebunden ist, dann verzögert sich diese eigentliche Aufgabe. Das ist auch ein Grund dafür, dass die Feuerwehr versucht, das Problem „Katze auf Baum“ erst einmal durch die Natur regeln zu lassen.
Mögliche Rettungsmaßnahmen für die Katze
Die Rettung ist kein Problem, wenn man mit dem Fahrzeug nahe genug an den Baum und die Katze herankommt. Jedoch ist es dann schwierig, wenn der Baum aufgrund der Ausmaße und des Gewichts des Fahrzeugs nicht erreichbar ist. Dann müssen fünf Mann Besatzung mit einem anderen Fahrzeug und tragbaren Leitern ausrücken. Das kann dann u. U. eine wackelige Angelegenheit werden, da die tragbaren Leitern zwar mobiler sind, deren Länge aber begrenzt ist.
Sollte das Tier auch damit nicht zu retten sein, kommt als letzte Möglichkeit noch die Höhenrettung in Betracht. Diese auf die Rettung und Hilfeleistung in Höhen jenseits der Möglichkeiten der normalen Feuerwehrleitern ausgelegt. Das Spezialteam arbeitet mit Seilen und Techniken aus der Bergsteigerei. Ein Höhenretter klettert – mit Seilen gesichert – im Baum hoch und versucht, an die Katze im „Nahkampf“ heranzukommen.
Sollte der Katze auch damit nicht zu helfen sein, muss man die Angelegenheit Mutter Natur überlassen. Methoden wie „Herunterspritzen“ oder „Baum absägen“ kommen nicht in Betracht. Genauso wenig werden Leben und Gesundheit von Kollegen für eine Katze aufs Spiel gesetzt, die vielleicht auch alleine wieder vom Baum herunterkommt – an der Stelle wird dringend um Verständnis gebeten.
Gefahr für Einsatzkräfte bei Rettungsaktionen
Rettungsaktionen mit Katzen sind immer etwas Besonderes, da sich die Tiere in die schwierigsten Lagen bringen. Manche stecken den Kopf durch das Loch einer Felge und kommen nicht wieder heraus (Felge durch Feuerwehr aufgeschnitten), kuscheln sich im Motorraum eines Autos ein und werden dann unsanft geweckt (Motor durch Feuerwehr demontiert). Andere klemmen aber auch zwischen Heizöltank und Kellerwand fest (Heizöltank durch Feuerwehr eingedrückt und Katze befreit), oder stecken in einem Abflussrohr mit 10 cm Durchmesser fest (Straße durch Feuerwehr aufgestemmt). Es gibt also fast keinen Platz, wo eine Katze nicht hineinkommt.
Obendrein sind die Stubentiger als Patienten meist unberechenbar. In 20 m Höhe – nur durch ein Seil gesichert – gibt es generell zwei Möglichkeiten, wie man von der Katze empfangen wird:
- Die Katze in Todesangst reagiert aggressiv: Diese Art von Katze muss man schnell und kräftig packen und noch oben auf dem Baum in einen Käfig verfrachten. Eine Katze mit derartiger Angst kann beim Tierarzt vielleicht noch ganz gut beherrschbar sein, jedoch wird es in 20 m Höhe schnell gefährlich.
- Die Katze ist eingeschüchtert und zahm: Diese Art von Katze wird ggf. auch freiwillig auf den Rücken klettern, sobald man sich nähert und ist sich dann am Boden keiner Schuld mehr bewusst.
Feuerwehr Schiffdorf
Stv. Gemeindebrandmeister und Pressesprecher
Hauke Kahrs
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Ich finde diese Regelung sehr grenzwertig.
Es geht um eine Abwendung einer Lebensgefahr. Ich persönlich finde, dass eine Katze, die nicht von einem Baum herunterkommt, in vielen Fällen in Lebensgefahr ist.
Wenn ich da an meine Wohnungskatzen denke, sie klettern seit 4 Jahren die ganze Zeit Klettersäulen hoch. Herunterklettern haben sie aber in all der Zeit noch nicht gelernt. Wenn da kein Möbelstück steht, über das sie wieder runterkommen (weil man z.B. kurz die Säule umgestellt hat zum Putzen), klettern sie erst rauf und fangen dann an zu jaulen, man soll ihnen runterhelfen. Von kleineren Säulen springen sie von oben herunter. Herunterklettern können sie nicht.
1-2 Tage warten, mein Gott! Wer kann sich so etwas nur ausdenken?
Bei Katzen besteht z.B. die Besonderheit, dass sie niemals hungern dürfen, weil sonst ein Leberschaden droht. Nach 24 Stunden ohne Nahrung kann schon ein Leberschaden vorliegen. Nach 48 Stunden ohne Nahrung liegt sehr wahrscheinlich ein Leberschaden vor.
Eine Katze darf niemals 24 oder gar 48 Stunden hungern.
Auch dehydriert sie natürlich auf dem Baum.
Und na klar ist die Katze nach 1-2 Tagen wohl nicht mehr auf dem Baum. Wie soll sie z.B. denn da schlafen? Sie wird entweder springen oder fallen, und hinterher ist sie schwer verletzt oder tot.
Mir hat eine Frau einmal erzählt, dass ihre Katze auf einen Baum geklettert ist und nicht wieder runterkam. Die Feuerwehr hat sich geweigert, zu helfen. Die Frau saß die ganze Zeit unter dem Baum, doch der Besitzer des Grundstücks verjagte sie abends. So ist sie kurz weggegangen. Als sie wieder kam war die Katze weg. Die Katze ist nie wieder aufgetaucht.
Wenn sie runtergefallen ist, hat der nächste Fuchs sie wohl mitgenommen.
Es macht mich sehr emotional.